Bei einer grossangelegten Aktion der schweizerischen und italienischen Behörden gegen die Mafiaorganisation N'drangheta sind 75 Personen festgenommen worden.
mafia italien
In Italien hat sich der Einfluss der Mafiosi verstärkt. (Symbolbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer grossangelegten Aktion gegen die Mafia wurden 75 Personen festgenommen.
  • Die schweizerischen und italienischen Behörden haben dabei zusammengearbeitet.
  • Es wurden Waren im Wert von 169 Millionen Euro konfisziert.

Im Zuge einer grossangelegten Aktion der schweizerischen und italienischen Behörden gegen die kalabresische Mafiaorganisation N'drangheta sind 75 Personen festgenommen worden. Ihnen werden Drogenhandel, Geldwäscherei, Korruption und andere Verbrechen zur Last gelegt. Es soll um konfiszierte Waren im Wert von 169 Millionen Euro gehen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

An der Aktion beteiligt sind rund 700 Beamte. Die Festgenommenen gehören gemäss den Angaben zu kalabrischen Familien, die im Bereich der organisierten Kriminalität tätig sein sollen. Sie stammen aus der Gegend von Lamezia Terme und der Provinz Vibo Valentia.

Durchgeführt wird die Aktion von der Bundespolizei, der Finanzpolizei in Catanzaro sowie vom Ermittlungsdienst für organisierte Kriminalität in Rom.

Hausdurchsuchungen in vier Kantonen

Hausdurchsuchungen führten die Ermittlungsbehörden in den Kantonen Aargau, Solothurn, Zug und Tessin durch. In den Wohn- und Geschäftsräumen stellten die Beamten zahlreiche Beweismittel sicher, darunter Waffen, Munition und Bargeld.

Die grossangelegte Aktion ist den Angaben der BA zufolge Resultat eines Strafverfahrens in der Schweiz. Die BA ermittelt wegen des Verdachts auf Unterstützung oder Beteiligung an einer kriminellen Organisation, Geldwäscherei, Hehlerei, Falschgeld- und Drogendelikte. Das Strafverfahren richtet sich gegen sechs italienische Staatsangehörige, die seit vielen Jahren in der Schweiz wohnen.

Sie stehen im Verdacht, zur 'Ndrengheta zu gehören und diese zu unterstützen. Die umfangreichen Ermittlungen förderten zutage, dass die Verdächtigen diverse Strafdaten begangen haben sollen. Dabei vernahm die BA in Italien auch zwei Kronzeugen.

Ermittlungen dauern seit 2016

Die Ermittlungen in der Schweiz gehen auf das Frühjahr 2016 zurück. Damals informierte die Staatsanwaltschaft der kalabrischen Provinz Catanzaro die BA und ersuchte um ein gemeinsames Ermittlungsteam. Dieses wurde in der Folge zusammengestellt.

Wie die BA weiter mitteilte, gilt für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung. Weitere Abgaben zu dem Verfahren und zu konkreten Verfahrensschritten wollte sie nicht machen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EuroKorruptionBundespolizeiMafia