Vor dem Bezirksgericht Meilen ZH hat sich am heutigen Donnerstag eine 52-jährige Frau wegen versuchten Mordes zu verantworten. Laut Anklage hat sie im September 2020 ihren Mann mit einem Küchenmesser attackiert und schwer verletzt.
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Das Bezirksgericht Meilen ZH. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auslöser war gemäss Anklageschrift, dass sie fürchtete, ihr Mann wolle sich von ihr scheiden lassen.

Als praktizierende Katholikin sei dies für sie aber nicht akzeptabel gewesen. Zum Zeitpunkt der Tat wohnte das Schweizer Ehepaar bereits nicht mehr zusammen, sondern in nahe gelegenen Wohnungen.

An jenem Septemberabend packte die Frau laut Anklage unter anderem drei Küchenmesser, Brennsprit und Zündhölzer in einen Rucksack und fuhr mit dem Velo zur Wohnung des Mannes. Dort nahm sie ein Messer heraus und trug es versteckt bei sich, als sie klingelte.

Nachdem der Mann sie eingelassen hatte, schloss sie die Wohnungstür hinter sich ab und ging unvermittelt mit dem Messer auf ihn los, wie der Staatsanwalt schreibt. Er versuchte vergeblich, sie abzuwehren, immer wieder stach sie zu. Auf seine Hilferufe wurde ein Nachbar aufmerksam, dem es aber auch nicht gelang, die Frau zu beruhigen.

Der Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht. Die Frau wurde festgenommen. Bereits ein paar Monate zuvor hatte sie gemäss Anklage vor ihrem Mann mit einem Messer «herumgefuchtelt» und gedroht, sie schneide ihm den Penis ab. Damit habe sie ihn in Angst und Schrecken versetzt, so der Staatsanwalt.

Er fordert eine Verurteilung der Frau wegen versuchten Mordes und Drohung. Bestraft werden soll sie mit 13 Jahren Freiheitsstrafe sowie einer Geldstrafe. Zudem fordert er für die psychisch schwer gestörte Frau eine stationäre Massnahme.

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