Achtung! Wenn Sie eine «Searfe»-Rechnung in Ihrem Briefkasten finden, handelt es sich nicht um einen Schreibfehler der «Serafe» – es ist Betrug.
Searfe-Rechnung
Achtung! Der Absender dieser Rechnung ist «Searfe», nicht «Serafe». - Schweizerische Kriminalprävention SKP

Das Wichtigste in Kürze

  • Betrügerinnen oder Betrüger verschicken falsche «Serafe»-Rechnungen.
  • Der Serafe ist das Problem bewusst. Es wurden Massnahmen eingeleitet.
  • In Basel und Zürich ist der Fall ebenfalls bekannt, kommt allerdings selten zur Anzeige.
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Aufgepasst! Die Schweizerische Kriminalpolizei warnt auf Facebook wieder einmal vor Betrügerinnen und Betrügern. Dieses Mal haben diese sich etwas ganz Freches ausgedacht. Bei den betroffenen Personen liegt dann eine uns allen bekannte Rechnung im Briefkasten – nur mit einer kleinen Änderung: praktisch unbemerkbar.

Die Rechnungen sind mit dem Logo «Searfe» beschriftet: leicht zu verwechseln mit der echten «Serafe», also der Schweizerischen Erhebungsstelle für die Radio- und Fernsehabgabe. Sogar der gefragte Betrag ist identisch – es handelt sich um 335 Franken.

Serafe: Betrugsversuche werden «im Keim erstickt»

Serafe hat Kenntnis von dieser offensichtlichen Urkundenfälschung, sagt Serafe-Mediensprecher Erich Heynen auf Anfrage von Nau.ch. «Die Serafe AG versendet jährlich weit mehr als fünf Millionen Rechnungs- und Mahndokumente», erklärt er.

Die Erhebung der Radio- und Fernsehabgabe sei also ein ausserordentliches Massengeschäft. «Dabei ist die Gefahr von Betrugsversuchen in Einzelfällen jederzeit gegeben.» Die Serafe sei auf solche Fälle vorbereitet – diese werden «möglichst frühzeitig im Keim erstickt».

Serafe-Rechnung
So würde eine richtige Rechnung der Serafe aussehen. Die Betrügerinnen und Betrüger haben also auch den Schriftzug des Logos geändert.
Searfe-Rechnung und Post
Nochmals zum Vergleich: So sieht die falsche Rechnung aus.
Erich Heynen
Serafe-Mediensprecher Erich Heynen versichert, dass bereits alle Massnahmen eingeleitet worden seien, damit niemand von dem Betrug Schaden nimmt.
Druckerei
Die Serafe verschicke jährlich 5 Millionen Rechnungen und Mahnbriefe – es handle sich also um ein regelrechtes Massengeschäft. (Symbolbild)
Hacker mit Handy
«Da ist die Gefahr von Betrugsversuchen in Einzelfällen jederzeit gegeben», sagt Heynen gegenüber Nau.ch.

Auch von diesem spezifischen «Searfe»-Fall habe die Erhebungsstelle bereits Wind bekommen. Es handle sich um einen harmlosen Einzelfall. «Es sind alle Massnahmen eingeleitet worden, dass im Zusammenhang mit diesem Fall kein Schaden entsteht», beruhigt Heynen.

Bei der Kantonspolizei Zürich ist das Phänomen ebenfalls bekannt, erklärt Mediensprecher Roger Bonetti. «Es wurde uns einige Male gemeldet.» Die Kapo Zürich werde in den kommenden Tagen eine Warnmeldung dazu veröffentlichen. «Strafanzeigen betreffend ‹Searfe› sind bei uns bislang keine eingegangen», sagt Bonetti.

Betrugsmasche führt selten zur Anzeige

So sieht es auch in Basel aus. Martin Schütz, Medienchef der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, meldet: «Die von Ihnen nachgefragte Betrugsmasche ist uns bekannt. Sie kommt in unserem Kanton aber lediglich in ausserordentlich seltenen Fällen – oder anders gesagt kaum – zur Anzeige.»

In Bern ist der Fall nicht bekannt. Meldungen zu verschiedenen Betrugsmaschen würden aber immer wieder eingehen, wie Lisa Schneeberger, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, sagt.

Haben Sie schon einmal Betrug-Post erhalten?

Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, ist es wichtig, erhaltene Dokumente genau zu kontrollieren. Gerade im Internet tummeln sich zahlreiche Betrügerinnen und Betrüger: Es ist auch wichtig, zu überprüfen, wem genau man seine Daten gibt.

Einige Betrugsmaschen sind ganz schön verzwickt. In Baden AG hat sich zum Beispiel vor einer Woche ein Mann am Telefon als Polizist ausgegeben. Er rief eine 80-jährige Frau an und erklärte ihr, dass Einbrecher in der Nähe wären: Deshalb müssten ihre Wertgegenstände bei ihm in Sicherheit gebracht werden. Der Täter konnte mittlerweile gefasst werden.

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