Tourismus-Chefin Angst: Hier punktet Bern bei den Weihnachtsmärkten!
Die Weihnachtszeit und der Winter gewinnen für die Stadt Bern aus touristischer Sicht immer mehr an Bedeutung. Tourismus-Chefin Manuela Angst klärt auf.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Bern verfügt mittlerweile über vier Weihnachtsmärkte.
- Sie sind auch ein Magnet für Touristinnen und Touristen.
- Manuela Angst, CEO von Bern Welcome, sagt wie sich das auf die Gästezahlen auswirkt.
- Und Sie verrät, was sonst noch für Aktivitäten für den Winter geplant sind.
BärnerBär: Manuela Angst, wie wichtig sind die Weihnachtsmärkte für Bern Welcome und die Stadt?
Manuela Angst: Sie haben einen hohen Stellenwert, insbesondere für die Belebung der Innenstadt und die Steigerung der Wertschöpfung. Die verschiedenen Märkte ergänzen sich und stärken die Identifikation der Menschen mit ihrer Region. Sie bieten sowohl den Gästen als auch der lokalen Bevölkerung ein attraktives Erlebnis.
BärnerBär: In Bern gibt es mit Sternenmarkt, Münsterplatz, Waisenhausplatz und Oscar Elch mittlerweile vier Weihnachtsmärkte. Ist der Peak erreicht?
Angst: In der Stadt Bern und der Region verfügen wir über etablierte Weihnachtsmärkte mit einer schönen Vielfalt. Sie ergänzen sich gut, sprechen unterschiedliche Zielgruppen an und tragen zu einer stimmungsvollen Adventszeit bei. Für uns als Tourismusorganisation ist weniger die Anzahl entscheidend, als die Qualität. Und wie gut die Angebote zur Stadt passen.

BärnerBär: Dann würde Bern Welcome zusätzliche Weihnachtsmärkte begrüssen?
Angst: Wichtig ist, dass Formate nachhaltig funktionieren und im Einklang mit der Bevölkerung stehen. Wir sind neuen Ideen gegenüber offen, sofern sie sinnvoll ergänzen und einen klaren Mehrwert für Gäste und Stadt schaffen. Wir freuen uns über viele Besucherinnen und Besucher in der Adventszeit. Zugleich möchten wird die touristische Wertschöpfung aber stärker übers ganze Jahr verteilen – insbesondere in den Monaten Januar und Februar.
BärnerBär: Mit welchen Massnahmen bewirbt Bern Welcome Bern als Weihnachtsmarktstadt?
Angst: Mit einer Kombination aus gezielten Kooperationen, Marketingmassnahmen und inspirierendem Content.
Dazu gehören stimmungsvolle Geschichten und Bilder auf unseren digitalen Kanälen. Kampagnen rund um Winter- und Adventserlebnisse sowie die Bündelung der Angebote der Destination auf unseren Plattformen. Ein wichtiger Bestandteil sind die gemeinsamen Aktivitäten mit Schweiz Tourismus, insbesondere in den Märkten wie Spanien und Italien.
BärnerBär: Gibt es konkrete Beispiele dafür?
Angst: Aktuell läuft in Italien die 2×1-Mercatini-Promo von Schweiz Tourismus und Trenitalia mit den beiden Schweiz-Ambassadoren Michelle Hunziker und Yann Sommer. Dieses Angebot erleichtert die Anreise aus Italien, erhöht die Sichtbarkeit der Schweizer Weihnachtsmärkte und macht winterliche Städtetrips noch attraktive. Davon profitiert auch Bern.

BärnerBär: Welcher Berner Weihnachtsmarkt ist bei den Touristinnen und Touristen am beliebtesten?
Angst: In der Stadt Bern wird besonders das Zusammenspiel der unterschiedlichen Märkte geschätzt. Dank kurzer Gehdistanzen lassen sie sich entspannt miteinander verbinden und schaffen eine stimmungsvolle Adventsatmosphäre. Ein Weihnachtserlebnis, das viel vom Berner Lebensgefühl vermittelt. Im Oberaargau besuchen viele den Weihnachtsmarkt in Huttwil. Auch Weihnachtsmärkte in Laupen, dem Gantrisch und im Emmental begeistern mit authentischem Charme.

BärnerBär: Stammen die Besucherinnen und Besucher hauptsächlich aus dem Inland oder hat es auch ausländische Gäste?
Angst: Die Berner Weihnachtsmärkte sind sowohl bei inländischen als auch bei ausländischen Gästen sehr beliebt. Während der Adventszeit reisen traditionell viele Besucherinnen und Besucher aus Italien an.
Entsprechend setzt Bern Welcome in der internationalen Vermarktung einen Schwerpunkt auf diesen Markt, ergänzt durch Aktivitäten in Spanien. Aus beiden Ländern besteht ein grosses Interesse an Schweizer Weihnachtsmärkten.
Gleichzeitig sind die Berner Weihnachtsmärkte auch bei Schweizerinnen und Schweizern sehr Beliebtheit. Von Reiseveranstaltern erhalten wir zudem vermehrt die Rückmeldung, dass viele Gäste Alternativen zu sehr grossen und überfüllten Märkten suchen. Hier punktet Bern: Unsere Märkte gelten als stimmungsvoll, nahbar und authentisch – für viele echte «Hidden Gems».

BärnerBär: Haben die Weihnachtsmärkte einen Einfluss auf die Übernachtungszahlen?
Angst: Rund um Weihnachten verzeichnen wir seit Jahren eine kontinuierliche Zunahme an Gästen. Die Adventszeit gewinnt Jahr für Jahr an Bedeutung, und wir generieren in dieser Periode zunehmend mehr Logiernächte. Gleichzeitig bleiben die Sommermonate für unsere Destination die wichtigste Saison mit den meisten Übernachtungen. Unsere Weihnachtsmärkte ziehen zwar viele Gäste an, dennoch gilt Bern nicht als klassische Winterregion.

BärnerBär: Mit welchen Massnahmen spricht Bern Welcome Touristinnen und Touristen im Winter sonst noch an?
Angst: Beispielsweise mit der neuen Aktion «Berner Novemberfenster». Diese hat Bern Welcome gemeinsam mit BernCity initiiert. Wir holen die beliebte Tradition der ländlichen Adventsfenster mitten in die Stadt.
Im November öffnet sich täglich ein liebevoll gestaltetes Fenster bei lokalen Berner Akteurinnen und Akteure. Begleitet von kleinen Überraschungen, stimmungsvoller Beleuchtung und berührenden Geschichten. Die Reaktionen auf das Projekt sind durchwegs positiv.








