Weltweit grösstes Meeresschutzgebiet angekündigt

Keystone-SDA
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Frankreich,

Das Melanesian Ocean Reserve wird die erste Meeresschutzzone, unter der Leitung indigener Völker. Das wurde an der UN Ocean Conference in Paris angekündigt.

Insel Efate
Die Insel Efate gehört zu Vanuatu, das an der Gründung des Melanesian Ocean Reserve beteiligt ist. - Depositphotos

Auf der UN Ocean Conference kündigten die Regierungen der Salomonen und Vanuatu an, das Melanesian Ocean Reserve zu gründen. Es soll die angestammten Gewässer, Heimatländer und Völker des südwestlichen Pazifiks schützen.

Das Gebiet ist eine der artenreichsten Meeresregionen der Welt. Sein Schutz wird die wirtschaftliche und kulturelle Lebensfähigkeit hunderter indigener Völker sichern.

Erstes Meeresschutzgebiet unter indigener Führung

Gleichzeitig fördert es die globalen Ziele in den Bereichen Klima, biologische Vielfalt und Ozeane. Das Reserve wird das erste multinationale Meeresschutzgebiet der Erde sein, das unter indigener Führung steht.

Nach seiner Fertigstellung wird er sich über mindestens 6 Millionen Quadratkilometer Ozean und Inseln erstrecken. Das Gebiet ist so gross wie der Amazonas-Regenwald.

Indigene Völker beim Fischen
Um Fische zu fangen, bilden die indigenen Völker einen Kreis, um das Geschenk der Meere zu würdigen. - Su'umoli Village, Makira-Ulawa Province, Solomon Islands

Es wird die nationalen Gewässer der Solomon Islands, Vanuatus und Papua-Neuguineas umfassen. Es wird sich den geschützten Gewässer der Ausschliesslichen Wirtschaftszone Neukaledoniens anschliessen.

Verwalter von heiligen Gewässern

Premierminister der Salomonen, Jeremiah Manele gab an, dass man die heiligen Gewässer nun an die weisesten Verwalter gäbe. Die Regierungen hätten sich zusammengetan, «um ein Meeresschutzgebiet zu schaffen, das unsere Identität, unsere Lebensgrundlagen und unsere spirituellen Verbindungen würdigt».

Schwarzspitzenriffhai und Fische
Mit dem Melanesian Ocean Reserve sollen unter anderem die Arten im südwestlichen Pazifiks wie der Schwarzspitzenriffhai geschützt werden. - Depositphotos

«Es ist ein Ziel unserer nationalen Meerespolitik, diesen grenzüberschreitenden Korridor des traditionell verwalteten Meeresraums zwischen unseren Ländern einzurichten, und wir freuen uns, dass dies nun geschieht», sagte Vanuatus Umweltminister Ralph Regenvanu.

Man wolle die Gewässer vor jenen «schützen, die ohne Rücksicht auf unseren Planeten und seine Lebewesen fördern und ausbeuten».

Formelle Ankündigung

Zwar ist dies vorerst eine formelle Ankündigung von den Regierungen von Vanuatu und den Salomonen. Es wird jedoch erwartet, dass die Regierungen von Papua-Neuguinea und Neukaledonien den Beitritt zum Melanesian Ocean Reserve erwarten.

Die Salomonen und Vanuatu zeigen ihre Bereitschaft, ihre gesamten archipelagischen Gewässer und darüber hinausgehende Gebiete in das Reserve einzubringen.

Nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten

Infolgedessen werden sie in diesen Gewässern nur nachhaltige Aktivitäten zugelassen, die mit den Werten der indigenen Bevölkerung im Einklang stehen.

Das melanesische Ozeanreservat ist die Idee zweier hoch angesehener indigener Führer. Sie trafen sich erstmals im vergangenen Jahr, um den Plan zu entwerfen.

Inseln von Papua-Neuguinea
Die Schutzzone wird auch die Gewässer von Papua-Neuguinea beinhalten. - Depositphotos

An der Tagung war unter anderem der Minister für Umwelt, Klimawandel, Katastrophenmanagement und Meteorologie der Salomonen, Trevor Mahaga beteiligt.

Sowie Ralph Regenvanu, Vanuatus Minister für Anpassung an den Klimawandel, Energie, Umwelt, Meteorologie, Georisiken und Katastrophenmanagement.

Konkretisierung mit Minister von Papua-Neuguinea

Die Minister Mahaga und Regenvanu konkretisierten das Konzept des melanesischen Ozeanreservats gemeinsam mit Jelta Wong. Er ist der Minister für Fischerei und Meeresressourcen von Papua-Neuguinea.

Indigenes Haus in Palembe
Das Reserve soll auch die indigenen Völker schützen. Hier ein Haus in Palembe, Papua-Neuguinea. - Depositphotos.

Weitere Unterstützung kam durch die gemeinnützigen Organisationen Nia Tero und Islands Knowledge Institute (IKI). Nia Tero, das von einem indigenen CEO geleitet wird, ist ein globaler Vermittler von Direktfinanzierungen für indigene Völker.

«Der Geschäftsführer von Nia Tero, 'Aulani Wilhelm, sagt, das Vorhaben würde «der Hoffnung aller ozeanischen Völker eine Stimme» verleihen. Man wolle sich so um den Ozean und den Planeten kümmern, «wie es ihnen gebührt».

Tiefgreifende Gespräche zwischen den Führern und Ländern

Das Islands Knowledge Institute war der Hauptinitiator der Melanesian Ocean Reserve-Initiative. Das Institut wird von dem auf den Salomonen ansässigen indigenen Ökologen Dr. Edgar Pollard geleitet.

Es unterstützte die Gespräche zwischen den Führern der Länder und förderte das Gefühl für motivierenden Fortschritt.

Sollten die Meere besser geschützt werden?

Ziel des Reserve ist es, dass Menschen «den Ozean im tiefsten Sinne des Wortes als unser Zuhause» betrachten, sagt Pollard.

«Die Begeisterung und Inspiration, die das Melanesian Ocean Reserve antreibt, rührt von der Möglichkeit her, diese Beziehung im Kontext unserer Länder auf jeder Ebene – vom Stamm über das Dorf bis zum Staat – zu verwirklichen.»

Kommentare

User #3964 (nicht angemeldet)

Was sagt die Schweiz und SP beim Thema indigene Völker?

User #3736 (nicht angemeldet)

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