US-Dirigent mit Parkinson kann dank Hirnstimulation weiterarbeiten
Parkinson ist nicht heilbar. Aber eine Tiefenhirnstimulation kann Betroffenen ermöglichen, fast symptomfrei zu leben. Ein Dirigent berichtet von seinem Erfolg.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor elf Jahren wurde beim US-Dirigenten Rand Laycock Parkinson diagnostiziert.
- Das Hauptsymptom, ein unkontrolliertes Zittern, wurde immer schlimmer.
- Heute lebt der Dirigent fast symptomfrei – dank einer neuen Behandlungsmöglichkeit.
Kurz vor seinem 60. Geburtstag erhält Rand Laycock die Diagnose Parkinson. Elf Jahre ist die Krankheitsdiagnose nun her, die bei dem Dirigenten einen unkontrollierbaren Tremor in der Hand auslöste.
Als Laycock feststellt, dass das Zittern immer schlimmer wird, erfährt er von der Tiefenhirnstimulation (THS). Dabei wird eine Art Schrittmacher in das Gehirn implantiert, wie die «Cleveland Clinic» berichtet. Er sendet elektrische Ströme an Hirnareale, die für Bewegungen zuständig sind.
Dank der Stimulation werden jene Hirnsignale moduliert, welche die Parkinson-Symptome verursachen. Für Laycock ein voller Erfolg: «Mein Zittern ist fast vollständig verschwunden, ausser bei extremer Angst oder Stress», berichtet er heute.
Stimulation in Echtzeit
Ein Jahr später erfährt er von der erweiterten Möglichkeit der adaptiven Tiefen Hirnstimulation (aTHS). Facharzt Gostkowski erklärt: «Das Besondere an der aTHS ist, dass sie die Stimulation in Echtzeit anpassen und feinabstimmen kann.»
Die Stimulation wird dabei je nach Bedarf erhöht oder verringert. Für Laycock, der seit 40 Jahren das Orchester in der US-Stadt Parma leitet, eine fantastische Lösung: Er muss nicht mehr befürchten, dass seine Medikamente mitten in einer Aufführung nachlassen.
Behandlung oft noch unbekannt
«Ich weiss, dass der Gedanke an eine Gehirnoperation einschüchternd sein kann», appelliert der 70-Jährige an ebenfalls Betroffene. «Aber es ist ein lebensverändernder Eingriff, der es Ihnen ermöglicht, wieder Sie selbst zu werden.»
Gostkowski derweil erläutert: «Wir stossen immer noch auf Patienten und sogar Neurologen, die die DBS nicht kennen.» Er rät Betroffenen dazu, aktiv auf ihren Arzt zuzugehen und zu fragen, ob sich eine solche Behandlung eignet.