Im Rucksack: Ranger tragen Kängurus in die Freiheit
Im Südosten Australiens sind fünf Bürstenschwanz-Felskängurus in der Wildnis ausgesetzt worden. Ein Zuchtprogramm soll ihre Art vor dem Aussterben schützen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ranger haben im Südosten Australiens fünf Bürstenschwanz-Felskängurus ausgewildert.
- Sie brachten die Tiere in Rucksäcken in einen Nationalpark, wo sie von nun an leben.
- Über Zuchtprogramme wird versucht, die arg dezimierte Spezies zu retten.
Eine Gruppe von Rangern hat in Australien fünf Bürstenschwanz-Felskängurus in der Wildnis ausgesetzt. Die Tiere waren zuvor in einer Wildtierstation grossgezogen worden.
Die Helfer trugen die vier bis acht Kilogramm schweren Tiere in Rucksäcken durch unwegsames Gelände. Sie mussten dabei 500 Meter steile Klippen bewältigen, berichtet «Australian Geographic». In einem Nationalpark wurden die Kängurus freigelassen.

Die Bürstenschwanz-Felskängurus zählen zu einer stark gefährdeten Spezies, die einst im gesamten Südosten Australiens zu Hause war. Inzwischen leben nur noch rund 80 Tiere in zwei Herden in freier Wildbahn.
Spezies droht der «genetische Kollaps»
Zuchtprogramme zielen darauf ab, den Genpool der Kängurus zu erweitern. Dieser ist durch die stark dezimierte Anzahl an Tieren nämlich gefährlich klein geworden.
Laut «Parks Victoria», der Nationalpark-Organisation des australischen Bundesstaats Victoria, droht ein «genetischer Kollaps».
Für die Auswilderung wurden gezielt Tiere mit spezifischen genetischen Merkmalen ausgewählt, die den Genpool anreichern sollen. Laut «Australian Geographic» wurden in den vergangenen zehn Jahren bereits sechsmal Bürstenschwanz-Felskängurus in die Freiheit entsandt.
Im Herbst wurden 13 Jungtiere entdeckt
Für die Rucksack-Ranger war die Auswilderung ein besonderes Erlebnis. Über mehrere Stunden trugen sie die Tiere auf ihrem Rücken in Richtung Freiheit.
«Ein vier bis acht Kilo schweres Känguru zu tragen, das auf deinem Rücken herumzappelt, ist surreal», sagte ein Ranger. Und: «Wenn du Glück hast, bekommst du ein leichtes ab. Aber wenn du Pech hast, musst du ein vollgefressenes Männchen tragen!»
Erste Erfolge gibt es bereits dank des Zuchtprogramms. In diesem Herbst wurden 13 Jungtiere entdeckt.