Hand-Transplantation: Schweizer kann endlich wieder zugreifen
Nach 17 Jahren ohne Hände kann ein Schweizer wieder zupacken. Eine doppelte Transplantation in den USA verspricht ihm ein neues Leben.

Das Wichtigste in Kürze
- 17 Jahre nach dem Verlust beider Hände kann ein Schweizer endlich wieder greifen.
- Bei einer OP wurden ihm in den USA zwei neue Hände transplantiert.
- Die Spendersuche dauerte mehrere Jahre und gestaltetet sich sehr komplex.
Mit 12 Jahren verlor Luka Kriszanac durch eine Sepsis beide Hände und Beine. 17 Jahre später kann er nun endlich wieder zugreifen.
Eine doppelte Handtransplantation in den USA machte es möglich. Zehn Stunden lang wurde er operiert. Als der heute 29-Jährige im vergangenen Jahr im OP-Saal aufwachte, konnte er erstmals seit langem wieder seine Finger benutzen.
«Nach 17 Jahren seine Hände zurückzubekommen: Ich denke, einen grösseren Traum als das gibt es nicht für mich», sagte er dem US-Sender «CBS News».
Kriszanac ist einer von nur fünf Menschen, die an der renommierten University of Pennsylvania Hände transplantiert bekamen. Das Zentrum gilt als weltweit führend in der Transplantation menschlicher Hände.
Spendersuche zieht sich über Jahre hin
Mit den Ärzten in Kontakt befand sich der Schweizer schon seit Jahren. Doch einen geeigneten Spender zu finden war nicht so einfach.

Die passenden Hände mussten nicht nur genetisch und bluttechnisch passen. Auch in Hautfarbe, Muskel- und Knochendichte sowie im Alter mussten sie ähnlich sein.
Im Herbst 2024 war es dann soweit. Ein verstorbener Spender war gefunden und der zehnstündige OP-Marathon konnte beginnen.
Kriszanac kann bereits das Smartphone bedienen
Nur wenig später konnte Kriszanac mit den neuen Händen kleine Alltagsaufgaben bewältigen. Heute kann er seinen Kopf auf die Hände stützen, eine Brille zurechtrücken, ein Smartphone bedienen oder einen Ball halten.
Auch Temperaturen spürt er wieder und kann selbstständig essen. Die Rehabilitation dauert jedoch lang: Der Schweizer wird ein Leben lang mit dem Team der University of Pennsylvania in Kontakt bleiben.
Denn die Gefahr, dass der Körper die Spenderhände abstösst, ist nicht gebannt. Auch könnten weiterhin medizinische Komplikationen auftreten.