Forschende finden gefährliche Bakterien innerhalb weniger Minuten
Ein Forschungsteam hat eine Methode entwickelt, um bakterielle Erreger in Minuten zu identifizieren. Patienten würde das eine schnellere Behandlung ermöglichen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Forschungsteam hat eine Methode zur Bakterien-Identifikation entwickelt.
- Dabei geben Stoffwechselprodukte Rückschlüsse auf den Erreger.
- 230 Bakterienarten können auf diese Weise bereits identifiziert werden.
Forschende der Münchner Universität und des Imperial College London haben eine neue Methode entwickelt: Innerhalb weniger Minuten können sie damit gefährliche Bakterien entdecken.
Wie der «WDR» berichtet, erfolgt die Suche nach den Bakterien hierbei nicht direkt, sondern indirekt: Statt der Erreger selbst werden deren Stoffwechselprodukte in Stuhl- und Gewebeproben analysiert.
Zum Einsatz kommt dazu eine Datenbank, in der die Bakterien und ihre jeweilige chemische Signatur, also ihre Stoffwechselprodukte, gelistet werden. Aktuell sind dort 230 bakterielle Erreger inklusive ihrer chemischen Signatur aufgeführt.
Bislang mussten Patienten tagelang warten
Weitere sollen im Laufe der Zeit in die Datenbank aufgenommen werden. Insgesamt sind rund 1400 bakterielle Erreger bekannt. Die bislang gelisteten lösen unter anderem Blutvergiftungen, Lungen- oder Hirnhautentzündungen aus.
Im Normalfall dauert die Suche nach einer Krankheit, beziehungsweise dem Bakterienstamm, bis zu mehreren Tagen. Die Erreger müssen bei der herkömmlichen Vorgehensweise erst im Labor gezüchtet werden. Dabei entstehen Bakterienkulturen zur Identifizierung.
Die Patienten müssen in der Zeit abwarten und können noch keine Medikation erhalten. Mit der neuen Methode soll eine frühere und bessere Behandlung ermöglicht werden.