Alzheimer-Medikamente wirken besser als gedacht
Neue Daten zeigen: Werden Lecanemab und Donanemab im Frühstadium verabreicht, kann das Fortschreiten einer Alzheimer-Erkrankung länger hinausgezögert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Alzheimer-Medikamente zeigen eine bessere Wirkung als bislang vermutet wurde.
- Sie können eine beginnende Alzheimer-Demenz über drei bis vier Jahre verlangsamen.
- Für den Wirkstoff Donanemab liegt nun eine neue Empfehlung vor.
Die Medikamente Donanemab und Lecanemab sollen im Vorstadium der Alzheimer-Demenz und der Demenzerkrankung im Frühstadium schädliche Amyloid-Ablagerungen im Gehirn abbauen. Bislang war Donanemab allerdings wegen möglicher gefährlicher Nebenwirkungen durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA abgelehnt worden: Der Nutzen stünde nicht in Relation zu den Risiken, hiess es in der vergangenen Bewertung.
Neue Daten belegen gemäss dem «Deutschen Ärzteblatt» nun allerdings grössere Erfolge mit den Wirkstoffen als vermutet: Der «Kognitionsverlust bei einer milden kognitiven Einschränkung oder einer beginnenden Alzheimer-Demenz» könne «langfristig über drei beziehungsweise vier Jahre» verlangsamt werden.
Die Ergebnisse aus zwei Langzeitstudien wurden beim Internationalen Kongress der Alzheimer's Association in Kanada vorgestellt.
Fast ein Jahr länger im Anfangsstadium
Für Donanemab hat die Arzneimittelbehörde nun neu eine Zulassungsempfehlung ausgesprochen. Während der Studien wurde zwischen Kontrollgruppen, welche die Wirkstoffe erhielten, und unbehandelten Kontrollgruppen unterscheiden. Bei den über 1700 Probanden konnte beobachtet werden, dass sich der Behandlungseffekt konstant vergrösserte.
Christopher van Dyck von der Yale University School of Medicine fasst zusammen: «Eine Behandlung über 48 Monate bedeutet 10,8 zusätzliche Monate in einem frühen Krankheitsstadium.»