Google Stadia wurde erst diese Woche angekündigt. Doch schon jetzt stellt er eine ernstzunehmende Bedrohung für die Konkurrenz dar.
Google Stadia GDC Ankündigung
Die Ankündigung von Google Stadia während der Game Developers Conference. - YouTube/Stadia
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Das Wichtigste in Kürze

  • Google Stadia soll noch in diesem Jahr in Europa und Nordamerika erscheinen.
  • Der Cloud-Gaming-Dienst könnte sich zum Platzhirschen der Branche entwickeln.

Sony mit der PlayStation, Nvidia, Twitch sowie Steam. Google Stadia könnte in naher Zukunft zum grössten Konkurrenten für diese Firmen und Dienste werden. Doch wie versucht der Internet-Gigant dies anzustellen?

Google will mit seinem neuen Dienst, Games auf seinen eigenen Server laufen lassen und diese über das Internet auf die Geräte der Nutzer streamen. Dies sogar in 4k-Auflösung mit bis zu 60 FPS.

Die Xbox One und PlayStation 4 kommen selber knapp an diese Anzahl Bilder pro Sekunde. Nebenbei würden diese ohnehin obsolet, da ein Laptop mit weniger Leistung mehr Möglichkeiten bieten könnte. Sollte sich Google Stadia wirklich durchsetzen, haben die Konsolen nur noch ein Ass im Ärmel: exklusive Titel.

Billiges Tablet tut es auch

Hardware-Hersteller könnten ebenfalls einen heftigen Umsatzeinbruch erleiden. Denn wer braucht noch einen Nvidia Gefore RTX 2080 TI, wenn auch ein billiges Tablet völlig ausreicht?

Ausserdem könnte der Online-Vertrieb – geschweige den vom bereits kämpfenden Detailhandel – stark betroffen sein. Ohnehin tobt aktuell ein Krieg zwischen Anbietern wie dem Epic Game Store und Steam. Die Plattformen versuchen sich mit dem Abwerben von Entwicklerstudios auszustechen.

Eine Zusammenfassung der Ankündigung von Google Stadia.

Das Kaufen, Herunterladen sowie Updaten von Games könnte mit Stadia bald der Vergangenheit angehören. Ein paar wenige Klicks starten einen zuvor noch nie gespielten Titel. Und das auf allen möglichen Geräten.

Geschäftsmodell von Google Stadia noch unbekannt

Eine wichtiger Punkt, der in diesem Zusammenhang noch nicht geklärt ist, sind die Kosten. Google schwieg bislang zu seinem Geschäftsmodell. Desweiteren wurde nur ein sehr kleiner Spiele-Umfang kommuniziert, welcher in der Cloud bereitstehen wird.

Ernsthafter Rivale für der Google ist Twitch. Die Amazon-Tochter ist eine Live-Streaming-Plattform, welche es Entertainern und eSportler ermöglicht, vor einem Publikum zu spielen und so Geld zu verdienen.

Twitch
Die Live-Streaming-Plattform Twitch. - Screenshot/Twich

Auch eSports-Weltmeisterschaften und andere Grossevents werden darauf übertragen. Mit YouTube steht bereits ein eigener hauseigener Live-Streaming-Dienst bereit, doch dieser konnte sich zumindest in der Gaming-Community noch nicht gegenüber Twitch durchsetzen.

Verbindung mit YouTube

Clever ist die Idee, Stadia mit YouTube zu verknüpfen. Zuschauer können sich beispielsweise in einer Warteschlange einreihen, um direkt über den Google-Dienst mit ihren Idolen zu spielen.

Man stelle sich vor, das Gleiche wäre im Fussball möglich: Während eines Trainings von Cristiano Ronaldo kann man sich einklinken, um ein paar Bälle zu treten. Unvorstellbar.

Google Stadia YouTube
Die Verknüpfung von Google Stadia und YouTube. - Youtube/Stadia

Das Potential von Google Stadia ist enorm. Dabei gibt es aber auch einige Hürden. Benutzerfreundlichkeit, Performance sowie angemessene Kosten sind neben dem gigantischen Konkurrenz-Kampf nur einige davon.

«The future of gaming» soll laut der Ankündigung von Google an der Game Developers Conference in San Francisco noch in diesem Jahr – zumindest in Nordamerika und den USA – erscheinen. Der volle Umfang des Rundumschlags gegen die Konkurrenz wird dementsprechend wohl in den kommenden Wochen und Monaten kommuniziert.

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