Um die Performance der Dating-App Grindr zu verbessern, gibt das Unternehmen heikle medizinische Informationen ihrer Nutzer weiter. Forscher weisen auf potentielle Risiken hin.
2009 startete die Dating-App Grindr. Sie hat nach eigenen Angaben drei Millionen Nutzer.
2009 startete die Dating-App Grindr. Sie hat nach eigenen Angaben drei Millionen Nutzer. - Twitter/Grindr
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Homo- und bisexuelle Männer nutzen die App Grindr für Dates.
  • Die App hat offenbar kritische Daten über HIV-Infektionen an Dritte weitergeleitet.
  • Das Unternehmen dementiert die Vorwürfe.

Die bei homo- und bisexuellen Männern beliebte Dating-App Grindr hat sensible Daten über HIV-Infektionen ihrer Nutzer weitergegeben. Informationen über eine Ansteckung und das Datum des letzten Aidstests seien an IT-Dienstleister geschickt worden, die die Performance der App verbessern sollten, kritisierte das norwegische Forschungsinstitut Sintef am Dienstag.

«Es ist eine sehr ernste Sache, solche medizinischen Informationen zu teilen», erklärten die Forscher. «Sie werde an amerikanische Unternehmen geschickt, die nicht die Zulassung und Systeme zur Sicherung medizinischer Daten haben.» Von dort könnten die Informationen zu Arbeitgebern, Eltern oder im schlimmsten Fall Behörden in Ländern gelangen, die Homosexualität unter Strafe stellen.

Grinder appelliert an Selbstverantwortung der Nutzer

Die Angaben zu HIV-Infektionen sollen die Szene nach Grindr-Angaben sicherer machen. Zugleich werde jeder Nutzer des öffentlichen Forums darauf hingewiesen, dass seine freiwillig eingestellten Profildaten öffentlich abrufbar seien. Die Nutzer der App könnten selbst entscheiden, ob sie das HIV-Statusfeld ausfüllen oder nicht. Jeder könne selbst bestimmen, welche persönlichen Informationen er teile.

Ad
Ad