Wenn das «Fingertier» tief in der Nase grübelt

Keystone-SDA
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Bern,

Wie der Mensch bohren zahlreiche Primaten in der Nase – darunter die Lemurenart «Aye-Aye», zu deutsch passend «Fingertier» genannt. Ein Forschungsteam des Naturhistorischen Museums Bern will nun mehr über die Ursprünge dieser Verhaltensweise herausfinden.

Viele machen es, meistens heimlich. Beim Nasenbohren soll uns am besten niemand sehen. Hat der Finger dort überhaupt etwas zu suchen?. Foto: picture alliance / Marius Becker/dpa
Viele machen es, meistens heimlich. Beim Nasenbohren soll uns am besten niemand sehen. Hat der Finger dort überhaupt etwas zu suchen?. Foto: picture alliance / Marius Becker/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Säugetierspezialistin Anne-Claire Fabre und ihr Team konnten nachweisen, dass mindestens zwölf Primatenarten in der Nase bohren - darunter Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und natürlich der Mensch.

Das schreibt das Berner Museum in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Das Interesse der Forschenden weckte ein Video, das zeigt, wie sich der «Aye-Aye» seinen extralangen und dünnen Mittelfinger bis weit in den Rachenraum schiebt und das herausgeklaubte Nasensekret ableckt. Nun suchen die Forschenden nach den genauen Gründen.

Das Nasebohren und Verspeisen von Nasenschleim gelten in unserer Kultur als eklig und unhygienisch. Diverse Studien zeigten aber, dass die orale Aufnahme von Nasensekret Bakterien von den Zahnoberflächen fernhalten und somit zur Erhaltung der Mundgesundheit beitragen könne, schreibt das Museum weiter.

Ausgehend von den Beobachtungen möchte das Team nun weiter herausfinden, wo die Geschichte des Nasenbohrens ihren Anfang nahm und wie sich diese im Laufe der Evolution veränderte. Die neuesten Erkenntnisse will Fabre fortlaufend im «Journal of Biology Blog» beschreiben.

https://youtu.be/zzXNZ_Z_M6M

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