Laut europäischen Forschern hat sich die Ozonschicht der Erde grossflächig regeneriert. Bis 2060 soll sie wieder fast wie neu sein.
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Die Ozonschicht der Erde regeneriert sich. - Screenshot / UN
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Forschern ist das Loch in der Ozonschicht so klein wie seit 30 Jahren nicht.
  • Es handelt sich allerdings um ein vorübergehendes Phänomen.
  • Die grossflächige Regenerierung der Ozonschicht erhoffen sich die Forscher erst auf 2060.

Gute Neuigkeiten für alle Erdbewohner: Das Ozonloch über der Antarktis verkleinert sich zunehmend. Dies auch dank Umweltschutz-Massnahmen. Die Ozonschicht liegt etwa 15 bis 35 Kilometern Höhe in der Stratosphäre und schützt uns vor den Auswirkungen ultravioletter Strahlung der Sonne.

Das Ozonloch erhielt Anfang der achtziger Jahre erstmals globale Beachtung. Schuld am Problem waren laut Forschern bestimmte Chemikalien – vor allem sogenannte Fluorchlorkohlenwasserstoffe.

Montreal Protokoll als Meilenstein

Vor 32 Jahren verpflichteten sich die Staaten im Montrealer Protokoll, «Massnahmen zu treffen, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor schädlichen Auswirkungen zu schützen, die durch menschliche Tätigkeiten verursacht werden».

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Wegen überschreiten der Maximal Ozonwerte im Süd-Tessin wurde im Juli 2006, auf der A2 eine 80 Stundenkilometer Limite gemacht. (Archivbild) - keystone

Konkret bezogen sich diese Massnahmen auf die Reduzierung und schliesslich vollständigen Abschaffung der Emission der schädlichen Chemikalien. Das Protokoll gilt bis heute als Meilenstein in der Geschichte des Umweltschutzes.

Seltsames Phänomen: Ozonloch so klein wie vor 30 Jahren

Und es scheint Früchte zu tragen: Seit einigen Jahren schliesst sich das Ozonloch langsam wieder. Nun berichtet der «Copernicus»-Atmosphären-Überwachungsdienst der EU (CAMS) gar, dass das Ozonloch über der Antarktis dieses Jahr so klein ist wie seit Mitte der Achtziger nicht mehr.

Aber: Es handelt sich dabei um einen vorübergehenden Zustand, relativiert «Copernicus»-Chef Vincent-Henri Peuch. Er geht davon aus, dass es in den nächsten Wochen wieder wachsen wird.

Das Ozonloch über der Antarktis. Die blauen Bereiche haben die geringste Ozon-Konzentration. - Copernicus Atmosphere Monitoring Service

Peuch erklärt, dass die Auswirkungen des Montrealer Protokolls nur langfristige Konsequenzen haben werden. «Leider wird es länger dauern, bis diese Komponenten endgültig aus der Atmosphäre entfernt sind. Erst im Jahr 2060 hoffen wir, dass das Problem vollständig gelöst ist.»

Erfolgsgeschichte für Umwelt

Es sei jedoch trotzdem eine Erfolgsgeschichte für die Umwelt, so Peuch. «Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie die wissenschaftliche Entdeckung des Problems zu Entscheidungen mit internationaler Dimension geführt hat.»

«Auch wenn wir 40 Jahre brauchen, um eine Situation zu erreichen, die den vorindustriellen Bedingungen ähnelt», so der Forscher weiter. «Es ist wichtig, internationale Anstrengungen zu unternehmen, um die Erholung der Ozonschicht im Laufe der Zeit zu sichern.»

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