Vitamin D: Mangel ist während der Pandemie in Bevölkerung gestiegen
Während der Pandemie ist der Vitamin D-Spiegel signifikant nach unten gegangen. Besonders ältere Frauen und Stadtbewohner litten unter einem enormen Mangel.

Die Corona-Pandemie führte zu einem deutlichen Anstieg des Vitamin-D-Mangels in der Bevölkerung. Eine umfassende Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) mit Daten von über 292'000 Patienten aus Bayern zeigt einen signifikanten Abfall.
Der Anteil der Menschen mit einem Mangel stieg von 31,2 auf 35,2 Prozent während der Pandemie an, berichtet die LMU. Als Hauptursachen nennen die Forschenden Lockdowns, Homeoffice und veränderte Freizeitgewohnheiten.

Diese führten zu geringerer Sonnenexposition, da Vitamin D hauptsächlich durch UVB-Strahlen der Sonne in der Haut gebildet wird. Weniger Sonnenlicht und eingeschränkte Bewegungsfreiheit trugen zur verschlechterten Versorgung bei, so die «Zeit».
Besonders ältere Frauen und junge Erwachsene von Mangel an Vitamin D betroffen
Die Analyse offenbart erhebliche Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen. Besonders Frauen über 60 Jahren waren stark von Vitamin-D-Mangel betroffen, berichtet «Journalmed».
Experten vermuten familiären Stress und Mehrbelastung als wesentliche Faktoren. Auch bei jüngeren Erwachsenen zwischen 18 und 39 Jahren stieg die Mangelrate von 34,6 auf 37,8 Prozent.
Stadt-Land-Gefälle bei Vitamin D
Ein signifikantes Stadt-Land-Gefälle zeigt sich ebenfalls: Menschen in städtischen Gebieten hatten durchweg höhere Mangelraten, berichtet der «Stern».
Die Wissenschaftler führen dies auf städtische Lebensumstände zurück: etwa weniger Sonnenlicht durch dichte Bebauung, begrenzte Grünflächen und eine stärkere Luftverschmutzung, die die Vitamin-D-Produktion verschlechtern.
Geschlechtsspezifische Unterschiede und Verhaltensfaktoren
Obwohl Frauen häufiger Vitamin-D-Präparate einnehmen, zeigten sie dennoch stärkere Einbussen in der Pandemie. Die Forschenden zogen daraus deutliche Erkenntnisse: gesellschaftliche und psychologische Belastungen, Stress und ein eingeschränkter Zugang zu Vorsorgeangeboten spielten gerade für Frauen eine Rolle.
Vitamin D ist nicht nur für die Knochengesundheit unerlässlich. Ein Mangel erhöht das Risiko für Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Knochenbrüche, unterstreicht die Studie.
Die LMU betont zudem den Wert solcher Routinedaten für die Gesundheitsberichterstattung und Public Health. Sie ermöglichen demnach zeitnahe Trends ohne verzögerte Erhebungen.