In klinischen Versuchen ist es Forschenden aus den USA gelungen, einen universellen Impfstoff gegen Influenza zu produzieren.
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Forschende fanden einen universellen Impfstoff gegen Influenza. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Forschenden ist es gelungen, einen universellen Impfstoff gegen Influenza herzustellen.
  • Der Impfstoff könnte auch bei künftigen Grippesorten helfen.

Alle Jahre wieder mutmassen Mediziner, welcher Grippestamm kommt, um den passenden Impfstoff herzustellen. Forscher schufen jetzt chimäre Seren, die im klinischen Versuch für alle Stämme funktionierten.

Influenza-Viren tragen auf ihrer Oberfläche einen Eiweissstoff namens «Hämagglutinin», der sie in die Wirtszellen leitet. Die meisten saisonalen Impfstoffe machen das Immunsystem auf dessen exponierten «Kopf»-Abschnitt aufmerksam, damit es die Viren daran erkennt und zerstört.

Doch gerade dieser Kopf-Abschnitt ist bei den diversen Grippeviren-Stämmen sehr unterschiedlich und wandelt sich zudem ständig.

Durchbruch gelungen

Einem Team um die österreichischen Virologen Florian Krammer und Peter Palese ist nun ein Durchbruch gelungen: Sie fanden einen Weg, das Immunsystem gegen den bei allen Stämmen sehr ähnlichen «Hals»-Abschnitt von Hämagglutinin scharf zu machen. Das Forscherteam der Icahn School of Medicine in New York veröffentlichte seine Studie im Fachjournal «The Lancet Infectious Disease».

Grippe Influenza
Eine erkrankte Patientin liegt im Bett. - dpa

Der etwas versteckte Hämagglutinin-Hals dem Immunsystem normalerweise ziemlich egal. Deshalb haben sie ihm verschiedene Köpfe von Vogelgrippestämmen aufgesetzt. Ausserdem zeigten sie dem Immunsystem von Versuchspersonen der Reihe nach solche chimären Seren.

So verabreichten sie zum Beispiel den Hals von Hämagglutinin Variante 1 (H1) mit dem Kopf von H8. «Das Immunsystem hat die H1-Halsdomäne in der Regel schon einmal gesehen, aber Antikörper dagegen sind selten». Dies erklärte Krammer der Nachrichtenagentur APA.

Impfstoff hilft auch gegen künftige Grippesorten

In einem klinischen Versuch konnten sie bei solch einer Behandlung einen starken Anstieg der Antikörper-Titer gegen den universellen H1-Hals beobachten.

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Eine Spritze im Einsatz. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

«Der Impfstoff rief eine breite Antikörper-Antwort hervor. Und kreuzreagierte nicht nur mit den derzeit zirkulierenden humanen Influenza-Viren. Sondern auch mit Influenza-Subtypen von Vögeln und Fledermäusen». sagte Krammer.

Für die Wissenschaftler sind das vielversprechende Zwischenergebnisse für einen universellen Influenza-Impfstoff. Dies um sich vor alle gängigen und sogar neu entstehende Influenza-Viren zu schützen. Damit er diesen weiter entwickeln kann, bekam Krammer jüngst von der US-Gesundheitsbehörde eine Förderung in Höhe von 132 Millionen Dollar.

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