Ein Observatriom in Mexiko, das von Schweizer Forschern mitgeleitet wird, machte eine rare Entdeckung: Es sichtete zwei Exoplaneten um einen Roten Zwerg.
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Schweizer Forscher entdeckten zwei Exoplaneten um einen Roten Zwerg. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Saint-Ex-Observatorium in Mexiko erspähte zwei neue Exoplaneten um einen Roten Zwerg.
  • Forscher der Universitäten Genf und Bern waren an der Entdeckung beteiligt.

Das Saint-Ex-Observatorium in Mexiko wird unter anderem von Forschenden der Universitäten Bern und Genf geleitet. Nun hat es zwei Exoplaneten entdeckt, die um den Roten Zwerg TOI-1266 kreisen. Das sei «ein wichtiger Schritt auf der Suche nach potenziell bewohnbaren Welten».

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Zwei Planeten um einen Roten Zwerg. - Universität Bern

Verglichen zur Sonne ist auf Planeten in ihrer Nähe die Existenz von flüssigem Wasser potenziell möglich. «Bei der Suche nach bewohnbaren Welten jenseits der Grenzen unseres Sonnensystems ist dies ein grosser Vorteil», schreibt die Universität Bern: Denn die Entfernung zwischen einem Exoplaneten und seinem Stern sei ein entscheidender Faktor für seine Entdeckung. Weiter heisst es: «Je näher die beiden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Astronomen den Planeten von der Erde aus ausfindig machen können.»

Entdeckung der Exoplaneten um Roten Zwerg nicht selbstverständlich

Dennoch ist die Sichtung nicht selbstverständlich: Einen Roten Zwerg zu sichten ist schwierig, denn sie sind – wenig überraschend – ziemlich klein. Und sie «strahlen im Vergleich zu den meisten anderen Sternen, wie etwa der Sonne, wenig Licht aus». Dies erklärt Brice-Olivier Demory, Hauptautor der Studie über die Entdeckung und Professor für Astrophysik an der Universität Bern.

Diese Faktoren machten es schwierig, sie im Detail zu beobachten. «Ohne die richtigen Instrumente würden potenzielle Planeten, die sie umkreisen, womöglich übersehen werden. Insbesondere erdähnliche Planeten, die vergleichsweise klein sind.»

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In einer E-Mail bittet die Universität Bern Studierende eines Instituts, auf ChatGPT zu verzichten. (Archiv) - keystone

Mit seiner Entdeckung der beiden Exoplaneten beweise das in Mexiko stehende Teleskop seine hohe Präzision. Mitbetrieben wird es im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunktes NFS PlanetS.

Der Observatoriumsname «Saint-Ex» ist eine Abkürzung für Search And characterIsation of Transiting EXoplanets. Und zugleich eine Hommage an den französischen Autor und Flugzeugpiloten Antoine de Saint-Exupéry.

Spezialisierung zahlt sich aus

Das Saint-Ex ist eine vollständig robotergestützte Einrichtung mit einem 1-Meter-Teleskop. Es ist mit Sensoren ausgestattet, welche die hochpräzise Detektion von kleinen Planeten um kühle Sterne ermöglichen.

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Die Kuppel im National Astronomical Observatory of Mexico in San Pedro Mártir, unter der das Teleskop «Saint-Ex» steht. - SDA / Uni Bern

Diese Spezialisierung zahlt sich nun laut der Universität Bern aus: Anfang dieses Jahres  konnte das Teleskop zwei Exoplaneten entdecken, die den Stern TOI-1266 umkreisen. Der ist etwa 120 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Zeitschrift «Astronomy and Astrophysics» veröffentlicht.

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