Eine Studie des Forschungsinstituts für Wald, Schnee und Landschaft zeigt, dass Bäume unter der Trockenheit leiden und weniger Holz produzieren.
Durch die extrem lange Trockenheit geschädigte Fichten.
Die Bäume verdunsteten mehr Wasser, Boden und Luft wurden trockener und es gab vermehrt Trockenperioden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bäume leiden unter den Klimaschwankungen und produzieren weniger Holz.
  • Forscher befürchten, dass Bäume künftig regelmässig Trockenperioden ausgesetzt sind.

Bäume leiden unter der Trockenheit und produzieren weniger Holz. Das zeigt eine WSL-Studie. Sie untersuchte dafür Jahrringe von Bäumen an verschiedensten Standorten der Erde.

Denn die Auswirkungen von Klimaschwankungen auf das Wachstum der Bäume lassen sich an den Jahrringen ablesen, wie das Eidg. Forschungsinstitut für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Donnerstag mitteilte. In kalten Regionen begrenze Kälte das Wachstum.

In warmen und zeitweise trockenen Gebieten hingegen reagieren die Bäume in erster Linie auf fehlenden Regen, wie es in der in der Fachzeitschrift «Science Advances» veröffentlichten Studie heisst. Bei starker Trockenheit hören die Bäume vorzeitig zu wachsen auf.

Vermehrt Trockenperioden

Die Forschenden der WSL sowie Kolleginnen und Kollegen in Kanada, Polen, Rumänien und den USA analysierten für die Studie Jahrringdaten aus 2710 Gebieten rund um den Globus. Diese repräsentieren die klimatischen Verhältnisse von etwa 70 Prozent aller Wälder.

Die Forschenden setzten jeweils das Wachstum der Bäume mit den Klimaschwankungen im Jahresverlauf in Beziehung. Untersucht wurden die beiden Zeiträume 1930 bis 1960 sowie 1960 bis 1990. Anhand der Jahrringe stellten die Forscher fest, dass die Bäume fast überall im späteren Zeitraum mehr unter Trockenheit litten als im früheren.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts begrenzte Kälte das Wachstum der Bäume deutlich weniger als noch am Anfang. In der borealen Zone Eurasiens und Nordamerikas sowie in den Hochlagen der grossen Gebirgsmassive in den Alpen, Patagoniens und Tibets war die Erwärmung überdurchschnittlich.

Mehr Trockenperioden

Die Bäume verdunsteten damit mehr Wasser, Boden und Luft wurden trockener und es gab vermehrt Trockenperioden. «Wenn sich schon im 20. Jahrhundert zeigt, dass Bäume immer häufiger unter Wassermangel leiden, dann werden derartige Phänomene im 21. Jahrhundert mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel häufiger und stärker auftreten», liess sich Flurin Babst, Erstautor der Studie, in der Mitteilung zitieren.

Die Forschenden befürchten laut Babst, dass Bäume künftig bis hinauf in den Norden, bis ungefähr zum 60. Breitengrad, regelmässig Trockenperioden ausgesetzt sind. Auch in den Alpen wird erwartet, dass künftig nicht mehr die Kälte das Wachstum der Bäume steuert, sondern die trockenen Zeiten.

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