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Studie zeigt Grenzen internetbasierter Therapien auf

Keystone-SDA
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Zürich,

UZH-Forschende warnen vor den Gefahren von Online-Therapien bei psychischen Leiden.

Depressionen und Burnout sind eine Hauptursache von Krankschreibungen und von Berufsunfähigkeit.
Wegen Depressionen und Angststörungen suchten in der Schweiz immer mehr Menschen Hilfe. (Symbolbild) - Marijan Murat/dpa

Internet-Programme und Smartphone-Apps können bei psychischen Leiden eine Therapie bei einer Fachperson nicht ersetzen. Zu diesem Schluss kommen Forschende der Universität Zürich (UZH) in einer aktuellen Studie.

Namentlich wegen Depressionen und Angststörungen suchten in der Schweiz immer mehr Menschen Hilfe, schrieb die UZH am Dienstag in einer Mitteilung. Für Betroffene gebe es allerdings längere Wartezeiten.

Vor diesem Hintergrund versprächen Online-Therapien eine kostengünstige Alternative, so die Hochschule. Statt zum Spezialisten zu gehen, erlerne man von der digitalen Hilfe verhaltenstherapeutische Massnahmen und behandle sich selbst.

Fragen zur Wirksamkeit

Forschende des Psychologischen Instituts der Universität beurteilen dieses niederschwellige Angebot allerdings als nicht unproblematisch. «Wir wissen zurzeit noch viel zu wenig über die Wirksamkeit internetbasierter Therapien», liess sich Birgit Watzke, Professorin für klinische Psychologie und Psychotherapieforschung an der Universität Zürich, im Communiqué zitieren.

Watzke gehört zu den Autorinnen einer Studie, die kürzlich im Fachblatt «Jama Psychiatry» erschien und die Probleme internetbasierter Therapien aufzeigt.

Kritische Studienanalyse

Darin verglichen die Forschenden 109 klinische Studien mit insgesamt über 18'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wovon 57 Studien traditionelle Psychotherapien und 48 internetbasierte Therapien betrafen.

Erstautorin Mariia Merzhvynska untersuchte den Schweregrad der Depressionen der Betroffenen. Sie fand dabei heraus, dass bei internetbasierten Therapien die Patientinnen und Patienten im Schnitt weniger stark belastet sind. Insofern sei ein Vergleich schwierig.

Selbst-Diagnose als Problem

Problematisch ist laut den Forschenden auch, dass sich die Teilnehmenden in vielen internetbasierten Studien aufgrund einer Selbstdiagnose selbst einteilen konnten. Dies öffne Manipulationen Tür und Tor. Zudem könnten Depressionen zusammen mit anderen Problematiken wie Persönlichkeitsstörungen oder psychotischen Störungen auftreten.

Eine genaue Diagnose sei wichtig, damit Betroffene nicht ineffektive Therapien verschrieben bekämen.

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