Die Devise des internationalen Klimaschutzes lautet: CO2-Ausstoss senken. Man ist skeptisch gegenüber Alternativvorschlägen, etwa CO2 aus der Luft zu ziehen.
Die Kamine einer Fabrik stossen Schadstoffe aus.
Die Kamine einer Fabrik stossen Schadstoffe aus. - Pixabay
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu Klimaschutzmassnahmen wie Aufforsten und CO2-Reduktion werden Alternativen erforscht.
  • Viele davon nutzen die Vorteile der Natur aus.

Falls der Mensch den Kohlendioxid-Ausstoss nicht schnell genug senkt, hoffen einige Experten auf andere Mittel zum Klimaschutz. Die meisten Techniken sind jedoch nicht im grossen Massstab erprobt, umstritten und bergen hohe Risiken. Der Weltklimarat ist in seinem neuen Report bei vielen zurückhaltend.

Aufforstung ist eines der grossen Stichwörter des Klimaschutzes. Pflanzen ziehen CO2 aus der Luft. Einige IPCC-Szenarien rechnen daher mit Aufforstung oder der Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Wälder hätten auch Vorteile für Biodiversität, Bodenqualität und lokale Ernährungssicherheit, sagte die Referentin für Internationale Klimapolitik bei der Heinrich-Böll-Stiftung, Linda Schneider. Allerdings nimmt ein Wald, ist er einmal gewachsen, kaum noch zusätzliches CO2 auf. Effektiv ist es, keine Wälder mehr zu zerstören.

Erprobt werden derzeit der Anbau und das Verbrennen von Pflanzen. Das entstehende CO2 müsste dann in tiefen Lagern gespeichert werden. Die Technik nennt sich Bioenergie mit CO2-Abscheidung und Speichern im Boden (Bioenergy with Carbon Capture and Storage, BECCS). Sie braucht Ackerfläche und möglicherweise Dünger. Denkbar ist die Verwertung von Abfällen etwa aus Forstwirtschaft und Haushalt, was aber nur kleine CO2-Mengen entzieht.

Naturwunder Böden?

Ebenfalls erforscht werden Techniken, um die CO2-Aufnahmefähigkeit von Böden zu fördern – etwa durch Einbringen von teilverbrannten Pflanzen oder Mineralien, die CO2 binden.

Mit Geoengineering könnten zum Beispiel Teilchen in die Luft geblasen werden, die Sonnenlicht zurückstrahlen und so die Erdtemperatur senken. Bei solchen Techniken gibt es laut IPCC «grosse Unsicherheiten, Wissenslücken und erhebliche Risiken». Er bezog sie daher gar nicht in den Report ein. Sie würden zudem die Ozeanversauerung nicht aufhalten.

Bei der sogenannten Algendüngung nehmen Algen beim Wachsen ebenfalls CO2 auf. Die Düngung mit Eisen ist aber ein grosser Eingriff in ein Ökosystem und noch unzureichend erprobt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Biodiversität