Schweizer Forscher finden heraus, warum es in Asien kaum australische Tierarten gibt – andersherum hingegen schon. Das Klima ist schuld.
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Känguru (Symbolbild). - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt, dass es in Asien aufgrund des Klimas kaum australische Tiere gibt.
  • Das Klima und der Mensch spielen eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung von Arten.
  • Die Erkenntnis hilft zu verstehen, warum manche eingeschleppte Arten invasiv werden.

In Asien gibt es wegen dem feuchten Klima keine Kängurus. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie von Schweizer Forschenden im Fachblatt «Science». Sie haben dazu mit einem neuen Modell 20'000 Wirbeltier-Arten untersucht.

Diese Erkenntnis sei wichtig, um zu verstehen, warum gewisse eingeschleppte Tierarten invasiv werden. So hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) vom Freitag.

Wallace-Linie sorgt für unterschiedliche Tierwelt

Der Austausch von Arten zwischen Kontinenten finde heute regelmässig und in alarmierendem Tempo statt. Denn der Mensch verschleppe Tiere und Pflanzen um den Planeten. Studienautor Alexander Skeels wurde in der Mitteilung zitiert: «In der gegenwärtigen Krise der biologischen Vielfalt kann dies helfen, die Folgen von durch den Menschen verursachten Invasionen besser abzuschätzen.»

Zwischen den Inseln Bali und Lombok liegen kaum 20 Kilometer. Die Tierwelt auf diesen zwei Nachbarinseln ist allerdings sehr unterschiedlich. Während in Lombok australische Tierarten wie Kängurus leben, sucht man diese in Bali vergeblich. Zwischen den beiden Inseln verläuft die sogenannte Wallace-Linie: Diese markiert die westlichste Verbreitung australischer Tierarten.

Ein Känguru
Kängurus gehören zum Australienbesuch dazu. - Pexels

Bisher waren nicht alle Ursachen für diese Trennlinie bekannt. Vermutet wurde ein Zusammenhang mit der Plattentektonik. Vor 45 Millionen Jahren begann die australische Platte nordwärts zu driften und schob sich unter die eurasische Platte. Dadurch näherten sich zwei Landmassen, die zuvor weit voneinander entfernt waren.

Das erklärt jedoch nicht, warum dabei mehr Arten den Weg von Asien nach Australien fanden, als umgekehrt.

Klima spielt grosse Rolle

Nun haben die Forscherinnen und Forscher herausgefunden, dass das Klima in den Ursprungsgebieten eine grosse Rolle dafür spielt. Tiere, die aus Asien stammen, konnten sich erfolgreich über die indonesischen Inseln nach Australien ausbreiten. Denn diese Inseln wiesen ein tropisch feuchtes Klima auf, das ihnen bekannt war und in dem sie gut gedeihen konnten.

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Bali ist überwiegend hinduistisch geprägt. - Carola Frentzen/dpa

Im Gegensatz dazu hatten sich die australischen Tierarten an ein kühleres und zunehmend trockeneres Klima angepasst. Daher konnten sie auf den tropischen Inseln weniger erfolgreich Fuss fassen.

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