Ruag Space soll helfen, den Weltraum zu erforschen. Dafür hat sie einen Forschungsauftrag in Hähe von einer Million erhalten.
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Satelliten wie Sentinel-6 sollen künftig noch präzisere Umweltdaten liefern. Möglich machen sollen das Navigationsempfänger von RUAG Space, welche die Position von Satelliten 5 Mal genauer als bisher bestimmen können. (Pressebild ESA, Airbus) - sda - Keystone/Yazdi
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ruag Space hat einen Forschungsauftrag in Höhe von einer Million erhalten.

Für die Klima- und Umweltforschung liefern Satelliten laufend essenzielle Daten, etwa wie hoch der Meeresspiegel steigt oder welche Auswirkungen die globale Erwärmung auf den Gletscherschwund hat. RUAG Space soll nun die Präzision der Datengewinnung steigern.

Die in Prag ansässige European Global Navigation Satellite System Agency (GSA) hat Anfang des Jahres einen Forschungsauftrag in Höhe von einer Million Euro an RUAG Space vergeben.

Der nach eigenen Angaben führende Luft- und Raumfahrtzulieferer Europas mit Hauptsitz in Zürich soll ermitteln, wie die Positionierung von Satelliten genauer erfasst werden kann. Je präziser man deren Position kennt, desto akkurater können auch die erfassten Daten ausgewertet werden.

Um die genaue Position von Satelliten zu bestimmen, nutzen die Navigationsempfänger von RUAG Space heute die Signale der 22 europäischen Galileo-Navigationssatelliten. Dabei gibt es aber noch Luft nach oben: «In den Galileo-Satelliten steckt derzeit noch ungenutztes Potenzial», wird Martin Auer, der die Studie bei RUAG Space leitet, in einer Mitteilung vom Freitag zitiert.

Auf einem von mehreren Signalen, welche Galileo sendet, werde ein neuer Dienst aufgeschaltet, der High Accuracy Service (HAS), was ab 2022 eine deutlich verbesserte Positionierung ermögliche. «Wenn dieser neue Dienst in den operationellen Einsatz geht, braucht er Geräte, die damit etwas anfangen können. Daran arbeiten wir.» Bis Ende 2022 wird RUAG Space in Wien ein neues Produkt entwickeln, das den neuen Dienst Galileo HAS nutzen kann.

Für eine präzise Positionierung sorgen schon heute Navigationsempfänger von RUAG Space, die Galileo-Signale verarbeiten. Dazu gehört derjenige für den Umweltsatelliten Sentinel-6, der seit November 2020 das Ausmass der Meeresspiegelveränderung misst. Er liefert wichtige Daten über Küstengebiete, die durch den Meeresspiegelanstieg gefährdet sind.

«Je genauer die Position des Satelliten bestimmt werden kann, desto präziser sind die Umweltdaten, die er sammelt und liefert. Mit den genaueren Daten kann zum Beispiel die Gefahr für Küstenstädte wie Venedig besser vorhergesagt werden», erklärt Fiammetta Diani, Leiterin der Marktentwicklung bei GSA.

RUAG Space entwickelt ein Software-Update für bereits im Weltraum befindliche Navigationsempfänger der aktuellen PODRIX-Empfängergeneration, wie sie etwa für Sentinel-6 eingesetzt werden. Damit werden diese Empfänger in der Lage sein, die Genauigkeit der Satellitenpositionierung von derzeit etwa einem Meter auf 20 Zentimeter zu erhöhen.

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