Bei Häusern aus Holz denken wohl die wenigsten an Hightech. Doch zukünftig könnten Roboter beim Bauen von Holzhäusern kräftig anpacken – und ausgefallene Konstruktionen zu Serienpreisen ermöglichen.
Mensch und Maschine in enger Zusammenarbeit: Ein Projektmitarbeiter verschraubt manuell Holzbalken, die von zwei Robotern platziert wurden. Bild: NFS Digitale Fabrikation / Roman Keller
Mensch und Maschine in enger Zusammenarbeit: Ein Projektmitarbeiter verschraubt manuell Holzbalken, die von zwei Robotern platziert wurden. Bild: NFS Digitale Fabrikation / Roman Keller
Visualisierung der Unit DFAB HOUSE auf dem mo- dularen Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa und Eawag in Dübendorf.
Bild: NFS Digitale Fabrikation, September 2017
Visualisierung der Unit DFAB HOUSE auf dem mo- dularen Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa und Eawag in Dübendorf. Bild: NFS Digitale Fabrikation, September 2017
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Das Wichtigste in Kürze

  • Architekten der ETH Zürich entwickelten eine neue Technologie, bei der Roboter Holz zu einzigartigen Bauteilen fertigen.
  • Dazu füttern die Forscher die Roboter mit digitalen Bauplänen, entsprechend sägen und verbauen letztere die Holzbalken
  • Das neue Verfahren erlaubt nicht nur Einzelanfertigungen effizient zu konstruieren, sondern spart auch Material.
  • Aus den ersten robotergefertigten Holzmodulen soll eine doppelstöckige Wohnung entstehen.

Schon heute fertigen computergesteuerte Maschinen Holzteile für den Häuserbau an. Doch Roboter können noch viel mehr: Zwei Prototypen verarbeiten den Naturstoff Holz zu einzigartigen Bauteilen – und zwar in vergleichbarer Geschwindigkeit und Präzision wie ein Serienprodukt entsteht. So wären in Zukunft ausgefallene Holzkonstruktionen ähnlich effizient zu realisieren wie Plattenbauten. Entwickelt haben diese neuartige Technologie Architekten der ETH Zürich.

Doch ganz ohne menschliche Handwerker geht es dennoch nicht, im Gegenteil: Mensch und Maschine arbeiten beim neuen Verfahren eng zusammen. Die Forscher füttern die Roboter mit digital gezeichneten Bauplänen, entsprechend sägen und verbauen letztere die Holzbalken. Zum Schluss verschrauben Handwerker die Balken zum fertigen Baumodul.

Initiated by: Gebert Rüf Stiftung

Das neue Verfahren erlaubt nicht nur Einzelanfertigungen effizient zu konstruieren, sondern spart auch Material. Denn dank einer ausgeklügelten geometrischen Anordnung der Holzbalken werden Verstärkungsplatten überflüssig.

Bald fahren Lastwagen die von den ETH-Robotern fabrizierten Holzbauteile auf die Baustelle des NEST in Dübendorf – das weltweit erste Haus, das weitgehend mit digitalen Prozessen entworfen, geplant und gebaut wird. Aus den robotergefertigten Holzmodulen soll eine doppelstöckige Wohnung mit mehr als 100 Quadratmetern Fläche entstehen.

Produced by: higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.

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ETH Zürich