Preis für Bildungsforschung 2023 für Projekt zu Uni-Fernunterricht
Der diesjährige Preis für Bildungsforschung wurde vergeben. Er ging an ein Projekt zu Uni-Fernunterricht.

Der Schweizer Preis für Bildungsforschung 2023 geht an ein Projekt zum Thema Fernunterricht an der Universität. Preisträger sind Paula Cacault (ETH Lausanne), Christian Hildebrand (Universität St. Gallen), Jérémy Laurent-Lucchetti (Universität Genf) und Michele Pellizzari (Universität Genf).
Die Forschenden hätten mittels eines Experiments an der Universität Genf untersucht, wie sich die Verfügbarkeit von Fernunterricht auf die Anwesenheit und die akademische Leistung an der Hochschule auswirkt, heisst es in einer Mitteilung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) vom Montag.
Digitale Vorlesungen nur bedingt hilfreich
Sie kamen zum Ergebnis, dass der Besuch von Vorlesungen über Live-Streaming die Leistungen von Studierenden mit geringen Fähigkeiten senkt, von jenen mit hohen Fähigkeiten aber steigert. Insgesamt nutzten die Studierenden die Live-Streaming-Technologie nur gelegentlich, und zwar vor allem dann, wenn zufällige Ereignisse die Teilnahme am Unterricht aufwändig beziehungsweise schwierig machten (etwa durch Krankheit, ungünstiger Witterung oder Verkehrsbehinderungen).
Das Experiment zeigte, dass das Angebot von Live-Streaming die Anwesenheit im Unterricht nur geringfügig reduzierte. Diese Ergebnisse liefern laut Mitteilung wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung des universitären Angebots.
Der Preis wurde im Rahmen einer Feier in Bern vom Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, Bundesrat Guy Parmelin, und Silvia Steiner, Präsidentin der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren, übergeben.