Phänomen: Arktisches Eis im Sommer von Schnee bedeckt

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Deutschland,

Normalerweise befindet sich auf dem arktischen Meer im Sommer kein Schnee. Diesmal aber schon – dadurch wurde das Eis trotz Rekordhitze gerettet.

arktisches eis
Das Meereis hatte in diesem Sommer eine Dicke von rund 1,2 Metern – mehr als in den besonders schlechten Jahren 2020 und 2012. - Ulf Mauder/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der diesjährige Sommer war vielerorts aussergewöhnlich warm.
  • Trotz Rekordhitze ist das Eis in der Arktis aber weniger geschmolzen als befürchtet.
  • Grund dafür ist eine Schneeschicht. Auch für Forschende ist das Phänomen neu.

Das Meereis in der zentralen Arktis ist in diesem Sommer nicht ganz so stark abgeschmolzen wie erwartet. Stattdessen habe im August und September ungewöhnlich viel Schnee auf dem Meereis gelegen, sagte Marcel Nicolaus, Meereisphysiker am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut.

Nicolaus war zusammen mit einem Forschungsteam zwei Monate mit dem Eisbrecher «Polarstern» bis zum Nordpol gefahren. Dies, um die Eigenschaften des Meereises zu vermessen.

«Das arktische Meereis zeichnet sich eigentlich dadurch aus, dass im Sommer kein Schnee mehr drauf ist.» Stattdessen sei es mit Tümpeln überzogen, erklärt Nicolaus in einer Online-Pressekonferenz von Bord aus.

Eine Erklärung für das Phänomen sei das ungewöhnlich stabile Tiefdruckgebiet im Sommer. Dieses habe wohl für kalte Polarluft in der Arktis gesorgt.

«Eis hat völlig anders ausgesehen – es war sozusagen tot»

Eigentlich hatten die Forschenden angesichts des weltweiten Rekordsommers 2023 besonders wenig Meereis in der Zentralarktis erwartet. Stattdessen betrug die Eisdicke rund 1,2 Meter – und damit mehr als in den besonders schlechten Jahren 2020 und 2012.

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«Das war aussergewöhnlich», sagte Nicolaus. «Der Schnee hat das Eis gerettet.» Der Schnee habe dafür gesorgt, dass das Eis von der Oberflächenschmelze geschützt gewesen sei.

Gleichzeitig hätten sich anders als üblich kaum Eisalgen auf der Unterseite des Meereises gebildet. «Das Eis hat völlig anders ausgesehen als die Jahre zuvor, es war sozusagen tot», sagte Antje Boetius. Früher hätten ganze Algenwälder unter dem Eis gehangen, die als Nährstofflieferant für das Ökosystem unter Wasser dienten.

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