Neues ETH-Mittel soll Eisenmangel effizienter behandeln
Zürcher Forscher haben ein neues, effektiveres Mittel gegen Eisenmangel entwickelt. Weltweit sind schätzungsweise zwei Milliarden Menschen davon betroffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die ETH Zürich hat ein neues Mittel entwickelt, das den Eisenmangel effektiver bekämpft.
- Der Körper nimmt dieses fast doppelt so gut auf wie herkömmliches Eisen-Sulfat.
- Ein ausgeprägter Eisenmangel kann zu Blutarmut führen.
Zürcher Forschende haben ein neues Mittel gegen Eisenmangel entwickelt. Laut ersten klinischen Studien nimmt der Körper dieses Eisen fast doppelt so gut auf wie herkömmliches Eisen-Sulfat.
Ein Patent für das neue Mittel wurde in Europa und den USA bereits erteilt. Dies teilte die ETH Zürich am Montag mit. Neben Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und einer erhöhten Infektanfälligkeit kann ein ausgeprägter Eisenmangel auch zu Blutarmut führen.
Weltweit sind schätzungsweise zwei Milliarden Menschen betroffen.
Besonders gefährdet sind Frauen im gebärfähigen Alter, deren Eisenbedarf unter anderem aufgrund der regelmässigen Blutverluste während der Menstruation erhöht ist.
Eiseninfusionen als letzter Ausweg?
Zwar gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen auf dem Markt. Der Körper kann das Eisen aus diesen Produkten jedoch oft nur ungenügend aufnehmen, wie die ETH schreibt.
Daher schaffen bei gravierendem Eisenmangel auf die Schnelle nur Eiseninfusionen Abhilfe.
Das neue Präparat aus Haferproteinfasern und Eisen-Nanopartikeln soll hier Abhilfe schaffen. In einer ersten klinischen Studie, die am Montag in der Fachzeitschrift «Nature Food» veröffentlicht wurde, wurde das neue Verfahren untersucht.
Dabei zeigte sich, dass der Körper das auf diese Weise gebundene Eisen rund 1,7-mal so gut verwertet wie Eisen-Sulfat. Was der gängigste Wirkstoff in Nahrungsergänzungsmitteln heute ist.
Ergebnisse aus erster klinischer Studie
Die Studie wurde in Thailand mit 52 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren durchgeführt, die an Eisenmangelanämie litten.
Besonders gut aufgenommen werde das Eisen, wenn das Pulver in Wasser gelöst werde.
Da das Präparat ausschliesslich auf pflanzlichen Proteinen basiere, eigne es sich auch für Vegetarierinnen und Veganer. Diese haben aufgrund ihrer Ernährung häufiger mit Eisenmangel zu kämpfen, so die ETH weiter.















