Im Kniegelenk haben Zürcher Forschende ein neues Band entdeckt, das jedoch nicht bei allen Menschen vorkommt. Träger haben ein erhöhtes Meniskus-Riss-Risiko.
Das neu entdeckte Band verläuft zwischen einem Sehnenstrang entlang der Aussenseite des Knies und dem Aussenmeniskus. Bild: Universitätsklinik Balgrist
Das neu entdeckte Band verläuft zwischen einem Sehnenstrang entlang der Aussenseite des Knies und dem Aussenmeniskus. Bild: Universitätsklinik Balgrist - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Band im Knie haben Forschende der Uni-Klinik Balgrist in Zürich entdeckt.
  • Nur die wenigsten Menschen besitzen dieses Band.
  • Doch diejenigen, die es tragen, haben ein erhöhtes Risiko für einen Meniskus-Riss.

Lässt sich im menschlichen Körper auch im Jahr 2019 noch Neues entdecken? Ja! Forschende der Uni-Klinik Balgrist in Zürich haben im Knie ein neues Band gefunden – genauer gesagt einen schmalen Faserzug, der zwischen einem Sehnenstrang entlang der Aussenseite des Knies und dem Aussenmeniskus verläuft. Es trägt nun den Namen «Accessory Iliotibial Band-Meniscal Ligament» (AIML). 

Das AIML besitzen aber längst nicht alle Menschen, weshalb das Band als sogenannte anatomische Variante bezeichnet wird. In einer Analyse von Untersuchungen mittels Magnetresonanztomographie (MRI) bei über 1 000 Personen haben die Forschenden entdeckt, dass das AIML nur bei 13 Prozent der Patienten vorhanden ist.

Höheres Risiko für einen Meniskusriss 

Das Vorhandensein eines AIML im Kniegelenk sei klinisch bedeutsam, heisst es in der Mitteilung. So hätten Menschen mit einem AIML ein deutlich erhöhtes Risiko für Risse des Aussenmeniskus. Die Ärztinnen und Ärzte erklären dies mit einer reduzierten mechanischen Belastbarkeit, wenn ein AIML vorhanden ist. Ob eine Therapie entwickelt werden kann, um bei Personen mit AIML den Meniskus in Zukunft vor Rissen zu schützen, muss in weiteren Studien noch geklärt werden.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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