Forscher haben getestet, wie Affen auf Video- und Tondateien reagieren. Es zeigt sich: Sie hören lieber Musik als sich «Netflix» anzusehen.
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Drei Weissgesichtssakis konnten in der Studie zwischen Videos und Musik wählen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Zoo in Helsinki haben Forschende ein Affen-Experiment durchgeführt.
  • Drei Weissgesichtssaki-Affen kamen mit Video- und Tondateien in Berührung.
  • Am liebsten hören die Tiere Musik, so die Ergebnisse.

Auch Affen hören Spotify-Playlists und sehen sich Serien auf Netflix an – jedenfalls Versionen davon, die auf sie abgestimmt sind. Forschende der Universität Glasgow und der Aalto-Universität in Finnland haben einen «Affen-Media-Player» entwickelt.

Getestet wurde der Media-Player von drei Weissgesichtssaki-Affen im Korkeasaari Zoo in Helsinki. Dabei konnten die Tiere zwischen Video- und Tondateien wählen. Das System sei laut den Forschenden das erste seiner Art, das Affen eine Auswahl an Reizen bietet.

Affen
Im Gehege wurden drei Interaktionszonen für die Tiere geschaffen. Nach dem Experiment steht fest: Die Affen bevorzugen «Spotify» gegenüber «Netflix». - University of Glasgow

Im Affengehege wurden in einem Tunnel mit Hilfe von Infrarotsensoren drei interaktive Zonen gebaut. Wenn sich die Affen durch die Infrarotsensoren bewegten, starteten sie damit ein Video oder einen Ton auf einem Bildschirm. Die Video- und Tondateien blieben so lange, bis sich die Sakis entschieden, weiterzugehen.

Videos von Würmern statt Netflix

Die Tiere hörten Musik, Regengeräusche oder Verkehrslärm. Ausserdem sahen sich sich Videos von etwa Würmern an.

Die Interaktionen der Affen wurden über einen Zeitraum von 18 Tagen aufgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass die Sakis doppelt so oft akustische Reize auslösten wie visuelle. Im weiteren Verlauf des Experimentes nahmen die Interaktionen mit beiden Reizen ab. Die Interaktionen mit den Videos nahmen jedoch zu.

Hören Sie lieber Musik oder schauen Sie lieber Netflix?

Am liebsten hörten die Affen Musik und schauten sich Unterwasservideos an.

Ilyena Hirskyj-Douglas von der Fakultät für Informatik der Universität Glasgow sagte: «Weitere Untersuchungen könnten helfen, festzustellen, ob die Interaktionen nur typisches Verhalten waren oder ob sie ihr Interesse am System widerspiegelten.»

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