Eine Studie zeigt, dass langsamwelliger Schlaf die motorische Erholung nach einem Schlaganfall verbessert.
Inselspital schlaganfall
Der Blick auf das Hauptgebäude des Inselspitals in Bern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Langsamwelliger Schlaf soll die motorische Erholung nach einem Schlaganfall verbessern.
  • Mit Gehirnstimulationen oder Medikamenten kann der Schlaf verbessert werden.
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Gesunder Schlaf ist lebenswichtig, um den Körper zu regenerieren. Berner Neurologen haben nun Hinweise geliefert, dass eine Beeinflussung des Schlafs die Erholung nach einem Hirnschlag verbessern kann.

Die Induktion von langsamwelligem Schlaf verbessert die motorische Erholung nach einem Schlaganfall, wie das Unispital mitteilte. Dies wurde von Forschern der Universitätsklinik für Neurologie der Uni Bern und des Inselspitals im Mausmodell gezeigt.

Non-REM-Schlaf hilft nach Schlaganfall

Das Team um Claudio Bassetti und Antoine Adamantidis führte die Forschung durch. Für ihre Studie wandten sie bei den Nagern die Optogenetik an. Mit dieser Technologie lassen sich die neuronale Aktivität und Hirnwellen mit Licht kontrollieren.

Schlaf setzt sich aus zwei Zustandsformen zusammen: Zum einen aus dem REM-Schlaf (rapid eye movement), in dem Träume hauptsächlich stattfinden. Zum anderen aus dem Non-REM-Schlaf, zu dem auch der Schlaf mit langsamen Wellen gehört. In dieser Tiefschlafphase schüttet das Gehirn Wachstumshormone aus, die zur Regeneration des Körpers beitragen.

Gehirnstimulationen oder Medikamente

Das Team um den Neurologen Bassetti zeigte bereits in früheren Studien den Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Schlaganfällen auf. Demnach würden Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit, zu viel Schlaf und Atemaussetzer das Schlaganfallrisiko erhöhen. Auch die Erholung nach Schlaganfällen werde behindert. Nach Schlaganfällen brauche das Gehirn zudem ausreichend Schlaf, um Nervenzellkontakte neu auszubilden.

Die neuen Erkenntnisse wurden im Fachmagazin «Journal of Neuroscience» veröffentlicht. Sie weisen darauf hin, dass die Erholung nach einem Schlaganfall mit Gehirnstimulationen oder Medikamenten gefördert werden könnten. Diese tragen zu einem besseren Schlaf bei.

Weltweit ist ein Hirnschlag die zweithäufigste Ursache von Todesfällen und Behinderungen. Das Risiko im Verlauf des Lebens einen Schlaganfall zu erleiden, liegt bei Personen über 25 Jahren bei 25 Prozent.

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