Forscherinnen und Forscher aus Lausanne haben die für die Regulation von Blutdruck verantwortlichen Gehirnregionen identifiziert. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten in der Behandlung von Patienten mit hohem oder niedrigem Blutdruck, wie das Lausanner Universitätsspital (CHUV) am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb. Bis es so weit ist wird es aber noch lange dauern.
Eine Nahaufnahme eines menschlichen Gehirns, das von der Alzheimer-Krankheit betroffen ist, ausgestellt im Museum für Neuroanatomie an der University at Buffalo.
Eine Nahaufnahme eines menschlichen Gehirns, das von der Alzheimer-Krankheit betroffen ist, ausgestellt im Museum für Neuroanatomie an der University at Buffalo. - David Duprey/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • «In der Zukunft könnte man etwa mit Elektroden am Hirn direkt auf diese Bereiche einwirken und so den Blutdruck modulieren», sagte CHUV-Forscher Grégoire Wuerzner auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Hilfreich wäre dies laut Wuerzner bei Patienten, bei denen mit Blutdruckmedikamenten nicht der gewünschte Erfolg erzielt wird.

«Aber diese Anwendungsmöglichkeiten sind noch sehr weit weg. Unsere Ergebnisse sind noch sehr vorläufig», stellte Wuerzner klar. Er rechnet mit mindestens fünf bis zehn Jahren, bis es so weit ist. «Mit der Identifikation der zuständigen Hirnregionen ist erst ein erster Schritt gemacht.»

Die Forscherinnen und Forscher konnten die Zonen im Gehirn identifizieren, die durch Stress des sogenannten sympathischen Nervensystems stimuliert werden. Das sympathische Nervensystem wird in Stresssituationen reflexartig aktiviert – es erhöht den Blutdruck.

In der Studie wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer einem Kältestress ausgesetzt. Sie mussten ihre Füsse in eiskaltes Wasser tauchen. Durch einen Magnetresonanztomographen (MRT) wurden so die Bereiche im Gehirn sichtbar, die im Zusammenhang mit den Mechanismen zur Regulierung des Blutdrucks aktiviert werden.

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