Die von Menschen verursachte Luftverschmutzung ist gefährlicher als Wüstenstaub. Zu diesem Schluss kommen Forscher des deutschen Max-Planck-Instituts (MPI) für Chemie in Mainz laut einer Mitteilung vom Freitag.
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Der Verkehr verursacht am meisten CO2-Emissionen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Nahen Osten stammen demnach mehr als 90 Prozent der gesundheitsgefährdenden und klimaschädlichen Feinstaubpartikel aus von Menschen gemachten Quellen, vor allem der Gewinnung und Nutzung fossiler Energieträger wie Öl und Gas.

Sie sind generell kleiner als Wüstenstaub und können tief in die Lungen vordringen.

Die Analyse beruht auf Messungen eines internationalen Teams unter Leitung des MPI im Jahr 2017 rund um die Arabische Halbinsel. Während der Expedition mit einem Forschungsschiff wurden damals auch Aerosolpartikel und Spurengase wie Ozon und Stickoxide bestimmt.

Zu Beginn dieses Jahres berichtete die Weltgesundheitsorganisation, dass der Nahe Osten zu den Regionen mit der schlechtesten Luftqualität zählt. Der verbreiteten Meinung, dass in dieser Region Wüstenstaub die bedeutendste Ursache von Luftverschmutzung durch Feinstaub sei, setzten die Experten nun ihre Forschungsergebnisse entgegen.

«Die Feinstaubgrenzwerte werden in der Region, in der 400 Millionen Menschen leben, dauerhaft überschritten», erklärte Jos Lelieveld, Direktor am MPI für Chemie. Die extreme Luftverschmutzung bedeute eine jährliche Übersterblichkeit von 745 Menschen pro 100'000. Sie sei damit ähnlich bedeutend wie andere Risikofaktoren, zum Beispiel hoher Cholesterinspiegel und Tabakrauchen.

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