Forscher mit Empa-Beteiligung haben eine Drohne entwickelt, die sowohl durchs Wasser gleiten als auch durch die Luft fliegen kann.
Die neue Drohne verfügt über eine Saugscheibe, mit der sie sich an alle möglichen Objekte haften kann, um diese als Mitfahrgelegenheit zu nutzen und so Energie zu sparen.
Die neue Drohne verfügt über eine Saugscheibe, mit der sie sich an alle möglichen Objekte haften kann, um diese als Mitfahrgelegenheit zu nutzen und so Energie zu sparen. - sda - Beihang University / Science Robotics
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um Energie zu sparen, heftet sich die Drohne zur Mitfahrgelegenheit an andere Objekte.
  • Der Roboter verfügt über eine Saugscheibe nach dem Vorbild eines Schiffshalters.

Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Empa hat eine Drohne entwickelt, die sowohl durchs Wasser gleiten als auch durch die Luft fliegen kann. Um Energie zu sparen, heftet sie sich zur Mitfahrgelegenheit an andere Objekte.

Wie die Forschenden um Li Wen von der Beihang Universität in China im Fachmagazin «Science Robotics» berichten, verfügt der Roboter über eine Saugscheibe nach dem Vorbild eines Schiffshalters. Das sind Fische, die sich mithilfe einer Saugplatte an Haie oder andere grosse Fische heften, um sie quasi als Taxi zu nutzen.

Saugt sich an bewegenden Objekten fest

Der Roboter nutzt diese Vorrichtung, um sich an nassen oder trockenen, sich bewegenden Objekten festzusaugen und so seinen Stromverbrauch erheblich zu senken. Tatsächlich verbrauche der im 3D-Druckverfahren hergestellte Roboter durch diese Saugstrategie im Wasser fast zwanzig Mal weniger Energie als mit einem Eigenantrieb, teilte die Empa am Donnerstag mit. Ein spezielles Propellerdesign ermöglicht es dem Roboter zudem, die Luft-Wasser-Grenze in nur 0,35 Sekunden zu überwinden.

In Tests fuhr der Roboter beispielsweise mit einem schwimmenden Gefährt mit und zeichnete mit einer Unterwasserkamera Videos von Einsiedlerkrebsen, Jakobsmuscheln und Seegras auf. Ebenso liessen ihn die Forschenden aus dem Wasser fliegen und an einen unstrukturierten, rauen Felsen heften. Auch auf rutschigen, unebenen Oberflächen im Wasser gelang es ihm, sich festzusetzen.

Die Forschenden schätzen solche Luft-Wasser-Roboter als vielversprechend für die Umweltüberwachung ein. So könnten sie etwa dazu dienen, Unterwasserstrukturen zu inspizieren, Meereslebewesen zu untersuchen oder Eisberge zu erkennen.

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