Erde

Kosmische Strahlung enormer Grössenordnung entdeckt

Marie Augustin
Marie Augustin

USA,

In Utah wurde ein Partikel mit so hoher kosmischer Strahlung entdeckt, dass es ohne Ablenkung ungebremst durch das All reisen kann.

kosmische strahlung
Zum zweiten Mal nach 30 Jahren haben Wissenschaftler eine enorme kosmische Strahlung festgestellt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 1991 wurde das «Oh-mein-Gott-Teilchen» in Utah entdeckt.
  • Die Energiemenge des Teilchens sprengte alles, was bisher für möglich erachtet wurde.
  • Nun wurde ein Bericht über ein zweites Teilchen dieser Grössenordnung veröffentlicht.

Kosmische Strahlung ist etwa eine Million Mal energiereicher als das Leistungsergebnis unseres stärksten Teilchenbeschleunigers. Die Strahlung, welche aus energiegeladenen Partikeln besteht, bewegt sich in einem schwer nachvollziehbaren Zickzackkurs durchs All.

Kosmische Strahlung in gewaltiger Grössenordnung

Nicht so das «Oh-mein-Gott-Teilchen», das bereits 1991 von einem Forschungsteam der University of Utah entdeckt wurde. Als bisheriger Meilenstein wies es eine Energie von 3,2 x 1020 Elektronenvolt auf. Damit lag es weit über allen für möglich befundenen Werten.

Die Energieladung war so hoch, dass sie dem Teilchen eine relativ ungebremste Reise durch den intergalaktischen Raum ermöglichte. Infolge des allgemeinen Erstaunens erhielt das Teilchen seinen besonderen Namen.

«Ich dachte, es muss sich hier um einen Irrtum handeln»

30 Jahre lang konnte ein solcher Wert bei keinem weiteren eingefangenen Teilchen gemessen werden. Im Jahr 2021 stellte das Observatorium Telescope Array Experiment nahe Utah dann die zweithöchste kosmische Strahlung fest: Mit 2,4 x 1020 Elektrovolt näherte sich das «Amaterasu» getaufte Teilchen der Energie des «Oh-mein-Gott-Teilchens» an.

Toshihiro Fujii, Hauptautor einer zu der zweiten Entdeckung nun bei «Science» veröffentlichten Studie, äusserte: «Als ich die Daten zum ersten Mal sah, dachte ich, es muss sich hier um einen Irrtum handeln».

«Amaterasu» scheint aus der Leere zu kommen

Vor allem die Ursprungsregion von «Amaterasu»ist den Wissenschaftlern ein Rätsel. Derart geladene Teilchen werden weder von inner- noch aussergalaktischen Magnetfeldern beeinflusst und haben daher eine gut nachvollziehbare Flugbahn. Wo «Amaterasu» hätte entsprungen sein müssen, befindet sich jedoch nur die sogenannte «Lokale Leere»: Eine verwaiste Zone am Rande unserer Milchstrasse.

«Es gibt es dort nichts, was energiereich genug wäre, um das Partikel zu erzeugen», berichtete der Physiker John Matthews. Fuji mutmasst: «Vielleicht könnte ‹Amaterasu› einem bisher unbekannten astronomischen Prozess abseits des Standardmodells der Teilchenphysik entstammen.»

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