In Wien ist eine neue Gedenkstätte zur Erinnerung an die über 64.400 in der NS-Zeit ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden eingeweiht worden.
Die Schoa-Gedenkstätte am Tag ihrer Einweihung
Die Schoa-Gedenkstätte am Tag ihrer Einweihung - APA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mauer mit Namen der Opfer auf Initiative eines Überlebenden gebaut.

Ihre Namen sind auf 160 Granittafeln eingemeisselt und stehen als ovale «Namens-Mauer» in einem Park im Zentrum der österreichischen Hauptstadt. Eine Gedenktafel erinnert zudem an andere Opfer des Nazi-Regimes.

Bundeskanzler Alexander Schallenberg erinnerte bei der Einweihung zum 83. Jahrestag der Reichspogromnacht an den schwierigen Umgang seines Landes mit seiner Rolle in der NS-Ära. Die Menschen in Österreich hätten zu lange weggeschaut, bis sie sich ihrer Rolle als Täter und damit auch ihrer historischen Verantwortung bewusst geworden seien, sagte der ÖVP-Politiker.

Das Projekt geht auf die Initiative des Holocaust-Überlebenden Kurt Yakov Tutter zurück, der 1939 als neunjähriger Junge aus Österreich geflohen war. Seine Schwester und er hätten nun endlich einen Ort in ihrer Heimatstadt, an dem sie um ihre nach Auschwitz deportierten Eltern trauern könnten, sagte Tutter den örtlichen Medien.

Tutter nahm auch an der Einweihung der Gedenkstätte teil, ebenso wie der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, und Israels Diaspora-Minister Nachman Schai. Bundespräsident Alexander Van der Bellen konnte entgegen seinen Plänen nicht teilnehmen, da er wegen der Corona-Infektion einer Mitarbeiterin in Quarantäne ist.

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