Forscher massen das gesamte jemals ausgesendete Sternenlicht. Dazu diente ihnen das Weltraumteleskop «Fermi».
Das Sternenlicht.
Das Sternenlicht beschäftigte die Forschung. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um den Sternentwicklungsprozess besser verstehen zu können, wurde Sternenlicht analysiert.
  • Dabei wurde auch Licht berücksichtigt von Sternen, welche längst erloschen sind.

Wissenschaftler haben erstmals das gesamte Sternenlicht gemessen, das jemals im sichtbaren Universums ausgesendet wurde. Das internationale Forscherteam verwendete dazu Daten, die mit dem Weltraumteleskop «Fermi» gesammelt wurden. Sie erhoffen sich davon, Sternentwicklungsprozesse besser zu verstehen.

Eines der Hauptziele des seit 2008 die Erde umkreisenden Weltraumteleskop «Fermi» der US-Weltraumorganisation Nasa ist die Vermessung des sogenannten extragalaktischen Hintergrundlichts (EBL). Das ist eine diffuse Strahlung, die im Laufe der Geschichte des Universums entstanden ist. Sie setzt sich aus allen Wellenlängen des ultravioletten, sichtbaren und infraroten Lichts zusammen.

Weil es auch Licht enthält, das von schon längst erloschenen Sternen stammt und seit Hunderten Millionen Jahren durch den Kosmos wandert, kann man das EBL für die Untersuchung von Sternenbildung und -entwicklung nutzen. Und zwar unabhängig von den Sternen selbst.

Zahl sämtlicher Photonen

«Aus den mit dem Fermi-Teleskop gesammelten Daten konnten wir indirekt das gesamte Sternlicht messen, das jemals ausgesandt worden ist», erklärte der leitende Wissenschaftler Marco Ajello von der Clemson University (US-Bundesstaat South Carolina) in einer Aussendung. Die Forschenden nennen sogar eine Zahl an Photonen, die jemals von Sternen ausgestrahlt wurden: Es sind 4 mal 10 hoch 84 – also eine 85-stellige Zahl.

Als Sonden für das EBL benutzten die Wissenschaftler die Quellen von Gammastrahlen. Das ist die energiereichste Form von Licht - so energiereich, dass es ungewöhnliche Folgen hat, wenn Gammastrahlen mit dem Sternenlicht wechselwirken. Das Signal dieser Wechselwirkungen kann «Fermi» mit einem seiner Instrumente (LAT) erkennen.

Konkret wurden in dem Projekt über neun Jahre hinweg Gammastrahlensignale von 739 sogenannten «Blazaren» beobachtet, das sind Galaxien mit gigantischen Schwarzen Löchern in ihren Zentren. Aus diesen Daten wurde berechnet, wie sich das EBL im Laufe der Zeit aufbaute und es vor rund zehn Milliarden Jahren zum Höhepunkt der kosmischen Sternentstehung kam.

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