Forscher erzeugen erstmals Embryo-Frühstadium aus Hautzellen
Forschern ist es erstmals gelungen, aus menschlichen Hautzellen ähnliche Blastozyste zu züchten. Blastozyste sind Embryo-Vorläufer mit komplexer Zellkultur.

Das Wichtigste in Kürze
- Blastozyste sind fünf bis sechs Tage alte menschliche Embryonen.
- Forschern haben nun ähnliche Blastozyste, genannt iBlastoide, aus Hautzellen gezüchtet.
Fünf bis sechs Tage nach der Befruchtung bildet sich die sogenannte Blastozyste. Das ist eine komplexe Zellkultur, die aus etwa 200 Zellen besteht. Es ist das Entwicklungsstadium vor der Einnistung des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut.
Forschern unter Leitung der Monash University in Australien ist es nun gelungen, künstlich ein ähnliches Embryostadium zu züchten. Die sogenannten «induzierte Blastoide» (iBlastoide) wurden aus menschlichen Hautzellen erzeugt. Veröffentlicht wurde die Studie im «Nature»-Magazin.
Festzuhalten ist, dass aus einer iBlastoide kein entwicklungsfähiger Embryo entstehen kann. Denn es fehlen überlebenswichtige Bestandteile wie etwa die Eihülle, so das Portal «futurezone.at».
Jedoch sei diese Errungenschaft ein bedeutender Durchbruch für die zukünftige Untersuchung der frühen menschlichen Entwicklung und der Unfruchtbarkeit. Ausserdem sollen iBlastoide es ermöglichen, Erbkrankheiten und die «Auswirkungen von Toxinen und Viren auf frühe Embryonen zu untersuchen». So wird Professor José M. Polo in der Studie zitiert.