Forscher entwickeln Virus-Gentherapie gegen Herzschwäche

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

An der Universitätsmedizin Göttingen arbeiten Forscher an einer neuartigen Gentherapie mit Viren, die Herzschwäche auf zellulärer Ebene bekämpfen soll.

gentherapie göttingen
In Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an Herzschwäche (Symbolbild) - Depositphotos

Ein geschwächtes Herz soll künftig mit einer Gentherapie und dem gezielten Einsatz von Viren behandelt werden. Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) entwickeln diese Therapie im Rahmen des europäischen Projekts CONDUCTION-GTx.

Dieses zielt auf die Wiederherstellung der elektrischen Signalweiterleitung im Herzmuskel ab. Es wird mit etwa einer halben Million Euro vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gefördert.

Das entspricht ungefähr 467'00 Franken.

Wer ist davon betroffen?

Herzschwäche betrifft in Deutschland rund vier Millionen Menschen, wie es das «Göttinger Tagblatt» berichtet. Jährlich erfordern über 450'000 Patienten aufgrund dieser Erkrankung eine stationäre Behandlung.

Ein wesentlicher Faktor der Krankheit ist die gestörte elektrische Erregungsleitung, welche die Funktion des Herzens beeinträchtigt. Technische Hilfsmittel wie Herzschrittmacher lindern Symptome, beseitigen jedoch nicht die zellulären Ursachen.

Wusstest du, dass so viele Menschen Herzprobleme haben?

Im internationalen Forschungskonsortium arbeiten neben Göttingen das Imperial College London, die Universität Bordeaux und das Amsterdam University Medical Center zusammen. So meldet es das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung selbst,

Wie funktioniert die Gentherapie aus Göttingen?

Die Therapie nutzt laut dem «Göttinger Tagblatt» ein speziell entwickeltes Virus, das zielgerichtet Gene in Herzmuskelzellen einschleust. Diese Gene codieren für Proteine, die elektrische Signale weiterleiten und so die gestörte Aktivität auf zellulärer Ebene korrigieren sollen.

gentherapie göttingen
Mäuse in einem Labor. (Symbolbild) - keystone

Vorklinische Studien an Tiermodellen und menschlichem Herzgewebe sowie computergestützte Simulationen prüfen die Wirksamkeit und Übertragbarkeit auf den Menschen. Ziel ist eine nachhaltige Normalisierung der elektrischen Herzleitung und damit eine verbesserte Funktion des Herzens bei Betroffenen.

Diese Fortschritte zeigen neue Perspektiven für die Behandlung von Herzinsuffizienz auf und sind Teil einer wachsenden internationalen Forschungskooperation.

Kommentare

User #9628 (nicht angemeldet)

Tierversuche bedeuten Folter und Mord von fühlenden und empfindsamen Lebewesen. Sie sind ethisch nicht vertretbar und gehören sowohl aus ethischen als auch medizinisch-wissenschaftlichen Gründen abgeschafft.

User #9628 (nicht angemeldet)

Die Übertragbarkeit der Resultate aus Tierversuchen auf den Menschen kann man übrigens nicht an Tiermodellen prüfen, wie im Artikel gesagt. Das ist ein Widerspruch. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Resultate aus Tierversuchen auf den Menschen im Prinzip nicht übertragbar sind. Man macht es trotzdem, weshalb die in der Tierversuchsforschung entwickelten Medikamente viele unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Tiere sind für menschliche Krankheiten falsche, irreführende Modelle, und Tierversuche deshalb sehr unzuverlässig und unsicher. Jede Spezies reagiert anders auf Wirkstoffe, was Tiere heilt, kann Menschen krank machen und sogar umbringen, oder auch keine Wirkung zeigen, alles ist möglich. Und auch umgekehrt. Deshalb werden z.B. Wirkstoffe, die für Menschen heilsam sein könnten, im Tierversuch aussortiert, weil sie bei Tieren keine Wirkung zeigen oder schwere Nebenwirkungen verursachen. Damit  verhindern Tierversuche Fortschritte in Medizin und müssten endlich verboten werden.

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