Forschende wollen Hirnerkrankungen mit Ultraschall behandeln
Forschende haben ein Gerät entwickelt, das mittels Ultraschall das Gehirn stimuliert und Therapien gegen schwere Krankheiten ermöglichen könnte.

Forschende in Zürich und New York haben ein Ultraschallgerät entwickelt, mit dem das Gehirn stimuliert werden kann. Mit dieser Technik könnten Therapien gegen Alzheimer, Parkinson, Epilepsie oder Depressionen entwickelt werden.
Die Forschenden entwickelten ein Gerät, mit dem sich im Gehirn erstmals bis zu fünf Punkte gleichzeitig stimulieren lassen, wie die ETH am Freitag mitteilte. Bisher sei dies höchstens ansatzweise oder sehr viel unpräziser möglich gewesen.
Die sogenannte Neuromodulation erfolgt durch die Schädeldecke hindurch. Das Gerät wird auf den Kopf gerichtet, eine Operation ist nicht notwendig. «Je weniger intensiv der Ultraschall, desto sicherer ist das für das Gehirn», wird ETH-Professor Daniel Razansky in der Mitteilung zitiert.
Gefahren früherer Versuche
Frühere Anläufe für eine Ultraschall-Neuromodulation litten oft an einem «Alles-oder-nichts-Effekt»: Zu schwacher Ultraschall hatte keinen Effekt, während eine zu starke Intensität zu einer unkontrollierten Erregung des ganzen Gehirns führte.
Dies war mit der Gefahr verbunden, das Hirn zu schädigen. Auch eine Überhitzung des Schädels und des Gehirns war eine mögliche Folge.
Als Nächstes wollen sich die Forschenden konkreten Anwendungen widmen und die Technologie an Mäusen testen. «Für unsere Forschung sind wir auf Tiere angewiesen», so Razansky. Es sei nicht möglich, Entwicklungen in einem so frühen Stadium an Menschen zu testen.