Die Empa hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Klangholz für Musikinstrumente verbessert werden kann: Die Forschungsanstalt brachte einen Weissfäule-Pilz dazu, Holzzellen abzubauen. Nun tritt die aus dem Holz gefertigte Violine auf die Bühne.
Violinen
Violinen hängen an einer Wand. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Geigerin Irina Pak vom Tonhalle-Orchester Zürich konnte die Violine mit dem Namen «Caspar Hauser II» kürzlich an der Empa in Dübendorf als Leihgabe entgegennehmen.

Vom Labor aus darf diese Biotech-Geige nun für fünf Jahre mit Pak ins Rampenlicht treten.

Wie die Empa in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt, besteht die «Caspar Hauser II» aus so genanntem Mycowood. Dieses Klangholz wurde mit einem Weissfäule-Pilz behandelt, was die akustischen Eigenschaften des Klangholzes verändert.

Die «Caspar Hauser II» ist gemäss Empa-Angaben eine exakte Kopie einer Guarneri-Violine aus dem Jahr 1724. Die antike Meistergeige wurde von Guarneri del Gesù (1698 –1744) gebaut und ist wegen ihres besonderen Klangs heute begehrt und entsprechend teuer.

Die mit dem Pilz behandelte Biotech-Kopie soll nun genau gleich klingen. Erste vergleichende Analysen vom Original und Kopie seien bereits erfolgversprechend verlaufen, schreibt die Empa.

Das Empa-Projekt hat zum Ziel, die akustischen Eigenschaften von Klangholz reproduzierbar zu machen und sie unter Standard-Bedingungen zu verbessern. Mit dieser Art der Holzmodifikation könnten auch Lieferengpässe bei wertvollen Klanghölzern vermieden werden. Ziel sei es auch, mit ausserordentlichem Klangholz den traditionellen Musikinstrumentenbau in Europa zu fördern.

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