Forscher filmten die Silberameise mit Hochgeschwindigkeitskameras. Das Tierchen legt in einer Sekunde 157 mal ihre Beinlänge zurück.
Silberameise
Eine Silberameise (Cataglyphis bombycina). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Silberameise legt jede Sekunde bis zu 157 mal ihre Beinlänge zurück.
  • Das Tempo ist überlebenswichtig für die Ameise, da sie in der Wüstenhitze Futter sucht.
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Ein Mensch, der mehr als 500 Kilometer pro Stunde läuft? Absolut unmöglich. Selbst der Sprinter Usain Bolt schafft nicht mal ein Zehntel dieser Geschwindigkeit.

Um mit der Silberameise mithalten zu können, müsste ein Mensch aber diese irre Geschwindigkeit rennen. Zumindest wenn man auf die jeweilige Beinlänge umrechnet.

Die Silberameise legt pro Sekunde 157 mal ihre Beinlänge zurück

Das haben Forscher in einer Arbeit herausgefunden, die im «Journal of Experimental Biology» veröffentlicht ist. Die Wissenschaftler haben das zehn Millimeter lange Tierchen in der Wüste Tunesiens mit einer Hochgeschwindigkeitskamera gefilmt und gemessen. Die Messungen zeigen, dass die Ameise jede Sekunde bis zu 157 mal die Länge ihrer eigenen Beine zurücklegt.

Silberameisen
Die Silberameise (Cataglyphis bombycina) welche etwa 3 km/h schnell gehen kann. - dpa

Die Ameise muss so schnell sein für ihre spezielle Art der Nahrungssuche. Sie frisst andere Gliedertiere, die die Hitze nicht überlebt haben. Oft sind das Fluginsekten.

«Die werden vom Wind in das Gebiet geweht und sterben dann irgendwann, weil es zu heiss und trocken ist.» Das sagte Studienautor Harald Wolf von der Universität Ulm.

Die Silberameise sucht ihr Futter tagsüber

Die Ameise sucht ihr Futter nicht abends oder in der Nacht wie die meisten anderen Aasfresser. Sie sucht in der glühenden Mittagshitze. Da kann der Sand gut und gerne mal 60 Grad heiss werden. Selbst mit seinen speziellen Proteinen verträgt der Körper des Tieres maximal 54 Grad.

Um abzukühlen muss die Ameise regelmässig in ihr unterirdisches Nest zurück – gleichzeitig sind die Wege zur Nahrung oft weit. Die Möglichkeit sehr schnell nach Hause zurückkehren zu können ist also überlebenswichtig.

Besonders interessant ist für die Wissenschaftler auch, dass die Ameise ähnlich wie Bienen sehr gut navigieren kann. In der Anwendung könnte das zum Beispiel auf Roboter in Gebäuden übertragen werden, in denen es keine Satellitennavigation gibt.

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