Die Oberfläche der Venus gehört zu den lebensfeindlichsten Orten des Sonnensystems. Wissenschaftler haben neue Erkenntnisse dazu gesammelt, warum dies so ist.
Venus lebensfreundlich
Die Venus (links) könnte einst lebensfreundlich gewesen sein. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Venus ist der Schwesterplanet der Erde – und doch völlig anders.
  • Forscher haben nun einen neuen Erklärungsansatz für die lebensfeindliche Atmosphäre.
  • Der Jupiter könnte auf der Venus einen dramatischen Klimawandel ausgelöst haben.

Eigentlich gleicht die Venus der Erde wie kein zweiter Planet: Sie ist von der Erde der nächste Planet in Richtung der Sonne. Auch ihr Durchmesser unterscheidet sich mit 700 Kilometern nur geringfügig von dem der Erde. Dennoch ist die Venus einer der unwirtlichsten Orte im Sonnensystem. Wissenschaftler haben neue Hinweise gefunden, warum dies so ist.

470 Grad Celsius auf der Oberfläche

Der Nachbarplanet könnte sich kaum mehr von der Erde unterscheiden: Die Temperaturen auf der Oberfläche betragen um die 470 Grad Celsius. Die Atmosphäre besteht fast komplett aus Kohlendioxid – Wasser kommt nur in kleinsten Spuren vor. Sie ist so dicht, dass an der Oberfläche der neunzigfache Druck der Erdatmosphäre herrscht.

Venus Oberfläche lebensfeindlich
Eines der wenigen Fotos, die von der Oberfläche der Venus existiert. Aufgenommen von der sowjetischen Sonde Venera 9 im Jahr 1975. - Public Domain

Während sich immer mehr Roboter auf dem Mars tummeln, bleibt es auf der Venus still: Zuletzt landete eine sowjetische Sonde Anfang der achtziger Jahre auf dem Planeten. Sie überlebte die Verhältnisse nur zwei Stunden lang.

Ist der Jupiter an den Verhältnissen Schuld?

Die grossen Unterschiede zwischen den Nachbarplaneten beschäftigen auch die Wissenschaft seit vielen Jahren. In einem Paper haben Wissenschaftler der University of California Riverside nun einen neuen Erklärungsansatz präsentiert.

Um die Verhältnisse zu erklären, modellierten die Wissenschaftler die Verhältnisse im frühen Sonnensystem. Sie kommen zum Schluss, dass der Jupiter möglicherweise einen grossen Einfluss auf die frühe Venus hatte.

Venus
Die Venus, von der Erde aus aufgenommen. - Keystone

Aus der grossen Masse des Jupiters resultieren starke Gravitationseffekte, die auch andere Körper im Sonnensystem beeinflussen. Der Jupiter könnte die Venus dadurch zeitweise in eine stark elliptische Bahn gedrängt haben.

«Während der Jupiter wanderte, könnte die Venus einen dramatischen Klimawandel durchgemacht haben», erklärt Studienautor Stephen Kane gegenüber «Buffalo News». Dabei könnte unser Nachbarplanet schnell einen Grossteil seines Wassers verloren haben. Dies hätte dann schliesslich in der heute vorherrschenden toxischen, heissen Atmosphäre resultiert.

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