Zwar sind die zwischenmenschlichen Kontakte seit der Ausbreitung des Coronavirus stark zurückgegangen – doch die meisten treffen sich weiterhin mit Freunden.
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Menschen geniessen den Frühling auf der Grossen Schanze in Bern im April 2013. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder Siebte trifft sich weiterhin ab und zu mit Freunden oder Verwandten.
  • Die Nachfrage nach Schweizer Produkten hat zugenommen.
  • Auch nach der Coronakrise wollen viele Befragten ihr verändertes Verhalten beibehalten.

Es wurden viele Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus getroffen. Alle haben das gleiche Ziel: Zwischenmenschliche Kontakte auf die absolut notwendigen reduzieren. Am besten gelingt das, wenn alle zu Hause bleiben.

Doch nicht alle reduzieren die sozialen Kontakte auf das absolute Minimum, wie eine Studie der Hochschule Luzern zeigt. Jeder Siebte gab an, sich «häufig» oder «ab und zu» mit Verwandten, Freunden oder Kollegen zu treffen. Bei 50 Prozent stehen solche Treffen noch «selten» an.

Somit halten sich lediglich 35 Prozent der insgesamt 1003 Befragten uneingeschränkt an die Empfehlung.

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Soziale Interaktion und Engagement während der Coronakrise. - Hochschule Luzern

Ein komplett anderes Bild zeigt sich bei der Frage, ob die Probanden im Alltag bewusst Abstand zu anderen halten. Eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent hält sich häufig daran.

Schweizer machen sich Sorgen

«Spannend ist auch, dass sich die Menschen durch die Coronakrise mehr Gedanken über ihre Gesundheit machen», so Co-Studienleiter Marcel Zbinden. 52 Prozent der Bevölkerung achtet in dieser Zeit häufig bewusst auf die Gesundheit, 38 Prozent ab und zu. Dies bedeutet eine Zunahme um fast 15 Prozent im Vergleich zu vor dem Coronavirus.

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Sorgen der Schweizer haben wegen des Coronavirus zugenommen. - Hochschule Luzern

Aber auch die Sorge um andere Menschen hat markant zugenommen. 85 Prozent der Befragten machen sich um ältere Menschen aktuell häufig bzw. ab und zu Sorgen. Am meisten zugenommen hat die Sorge um Angestellte in Spitälern.

Mehr Produkte aus der Schweiz

Die Studie befasst sich ebenfalls mit der Nachhaltigkeit des aktuellen Konsumverhaltens. «Beim Einkaufsverhalten lässt sich ein klarer Trend zum verstärkten Kauf von regionalen und Schweizer Produkten ausmachen», sagt Co-Studienleiter Dominik Georgi.

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Einkaufsverhalten während der Coronakrise. - Hochschule Luzern

86 Prozent der befragten Personen geben an, «häufig» oder «ab und zu» auf die Schweizer Herkunft ihrer Einkäufe zu achten. Das ist eine Steigerung von neun Prozent im Vergleich zur Zeit vor Ausbruch der Krise.

Coronavirus wird Spuren hinterlassen

Die Studie wagt auch einen Blick in die Zukunft. Die Befragten äussern sich zu ihren Absichten in der Zeit nach dem Coronavirus. Sie wollen beim Kauf von Gütern des täglichen Bedarfs vermehrt auf die Regionalität achten. Einige geben an, in Zukunft öfters im Quartierladen oder direkt auf dem Bauernhof einkaufen zu wollen.

«Daraus lässt sich recht deutlich ableiten, dass die COVID-19-Zeit auch in der Zukunft ihre Spuren hinterlassen wird», so Dominik Georgi.

Im privaten Alltag haben die Befragten vor, sich wieder öfters der Familie zu widmen. Ausserdem wollen sie weiterhin bewusst auf die eigene Gesundheit zu achten.

Nicht verzichten will die Schweizer Bevölkerung in naher Zukunft auf Ausflüge in der Freizeit.

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