Die Empa forscht derzeit an einem Bluttest, der es ermöglicht, Alzheimer und Demenz schon vorab zu erkennen. Nun wurden erste Erkenntnisse veröffentlicht.
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Eine Corona-Infektion steigert einer dänischen Studie zufolge das Risiko einer Alzheimer-Diagnose in den darauffolgenden zwölf Monaten deutlich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bluttest der Empa soll die Früherkennung von Alzheimer ermöglichen.
  • Die komplexe und zeitaufwendige Diagnose soll dadurch vereinfacht werden.
  • Am Kantonsspital St. Gallen wurden erste Tests mit dem neuen Bluttest gemacht.
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Ein Team der Empa und des Kantonsspitals St. Gallen entwickeln einen Bluttest, der die Früherkennung der Alzheimer-Krankheit ermöglichen soll. Dies teilte die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) mit. Ziel ist es, die komplexe Diagnose eines Alzheimer-Verdachts zu vereinfachen.

Pilotstudie durchgeführt

Dazu habe ein Team eine Pilotstudie durchgeführt. Mit dem Verständnis der pathologischen Prozesse der Alzheimer-Krankheit sollen neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten gefunden werden.

Dank der AFM-Technologie sollen Bilder von Proteinen mit bisher unerreichter Präzision aufgenommen werden. Die Wissenschaftler erfassten laut Empa das Vorhandensein der verdächtigen Proteine, bestimmten aber auch ihre veränderte Form und Anzahl.

Blutkörperchen analysiert

Mit den derzeitigen Methoden könne die Gesamtmenge dieser beiden Proteine in Körperflüssigkeiten bestimmt werden. Diese Techniken können jedoch Unterschiede in Form und Zustand der Proteinansammlungen nicht sichtbar machen, wie es weiter hiess. Daher habe man an Technologien gearbeitet, die Beobachtungen im Nanometerbereich im Blut ermöglichten, ohne die Struktur der Proteine zu zerstören.

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Dank neuer Forschung soll die frühzeitige Diagnose von der Alzheimer-Krankheit massiv vereinfacht werden. (Symbolbild) - Stock

Der Physiker führte laut Mitteilung eine erste Studie mit Neurologen des Kantonsspitals St. Gallen durch. Er untersuchte demnach Blutproben von 50 Patienten und 16 gesunden Personen. Mit der AFM-Technologie habe er die Oberfläche von rund 1000 roten Blutkörperchen pro Person analysiert, ohne deren Gesundheitszustand zu kennen.

Grosse Menge an Proteinfasern bei Alzheimer- oder Demenzpatienten

Die Forscher beobachteten, dass Menschen mit der Alzheimer-Krankheit grosse Mengen an Proteinfasern aus Beta-Amyloid-Peptiden und Tau-Proteinen aufwiesen. Während gesunde Menschen oder solche mit beginnenden Hirnstörungen nur wenige Fasern hatten.

Bis ein einfacher Bluttest in Spitälern zur Verfügung stehe, sei es aber noch ein weiter Weg, schrieb die Empa weiter. Die Ergebnisse der Pilotstudie wurden in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.

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