Die Auswirkungen einer elterlichen Scheidung auf die unternehmerische Laufbahn des Kindes hängt vom Bildungsstand der Eltern ab.
Elon Musk
Der Unternehmenserfolg von Elon Musk wird teilweise auf die Scheidung seiner Eltern zurückgeführt. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/EBRAHIM NOROOZI

Während bei Kindern mit hochgebildeten Eltern die Nachteile dominieren, profitieren Kinder mit weniger gebildeten Eltern von deren Scheidung. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Universität St. Gallen (HSG), wie diese am Freitag mitteilte. Die Forschenden untersuchten dafür den Werdegang von 1735 Selbständigen in den USA.

Im Durchschnitt sind Scheidungskinder laut der Studie, die im Fachblatt «Journal of Business Venturing» publiziert wurde, unabhängiger und reifer als andere Kinder. «Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die eine elterliche Scheidung erleben, im Durchschnitt eine gesteigerte Überzeugung entwickeln», wurde Studienleiterin Isabella Hatak in der Mitteilung zitiert. Dies komme den Kindern später in ihrer unternehmerischen Karriere zugute.

Nicht alle profitieren

Jedoch nicht allen Kindern. «Die häufig vertretene Ansicht scheint nur dann zu gelten, wenn Kinder durch die Scheidung ihrer Eltern wenig zu verlieren haben», schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie. Denn gleichzeitig könne eine Scheidung auch zum Verlust von finanziellen Ressourcen führen. In solchen Fällen stehen dann laut den Forschenden weniger finanzielle Mittel für Aktivitäten wie Nachhilfe zur Verfügung.

Eine Scheidung der Eltern kann also dazu führen, dass Kinder aus einem privilegierten Umfeld einen Teil ihrer Privilegien verlieren und damit in die gleiche eingeschränkte Situation gebracht werden wie andere Kinder. Staatliche Programme, die darauf abzielen, Unternehmerinnen und Unternehmer zu fördern, sollten daher Personen aus benachteiligten Familienhintergründen unterstützen. Unabhängig davon, ob die Nachteile durch eine elterliche Scheidung verursacht wurden oder bereits zuvor bestanden haben, so die Forschenden in der Mitteilung der HSG.

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