Der Asteroid «2020 QG» verfehlte die Erde nur knapp. Am 16. August kam er bis auf 2950 Kilometer nahe.
asteroid «2020 QG»
Der Asteroid »2020 QG» verfehlte die Erde um 2950 Kilometer, weniger als einen Viertel Erddurchmesser. (Grafik) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 16. August flog ein Asteroid 2950 Kilometer an der Erde vorbei.
  • Es ist der knappste bekannte Vorbeiflug eines Asteroiden an der Erde.
  • Da er aus Richtung Sonne kam, entdeckte ihn die Nasa erst nach seinem Vorbeiflug.

Vor kurzem wurde ein knapp vorbeifliegender Asteroid für Anfang September angekündigt. Am 16. August flog ein anderer weitaus näher an uns vorbei – und wurde erst sechs Stunden später entdeckt.

Der Asteroid «2011 ES4» von Anfang September wird auf «gefährliche» 130'000 Kilometer prognostiziert. «2020 QG» vom letzten Sonntag verfehlte die Erde um nur 2950 km, weniger als einem Viertel des Erddurchmessers. Damit ist es der knappste bekannte Vorbeiflug eines Himmelskörpers, berichtet die «Frankfurter Rundschau».

Asteroid aus Richtung Sonne

Der Asteroid kam aus Richtung Sonne, was eine frühzeitige Entdeckung fast unmöglich macht. Die Himmelskörper werden mit optischen Teleskopen beobachtet, wodurch sie nur am dunklen Nachthimmel erkennbar sind. Bereits im Juli 2019 wurde ein 130 Meter grosser Asteroid erst eine Woche vor seiner nächsten Annäherung entdeckt. «2020 QG» war im Vergleich nur 2,9 bis 4,6 Meter gross, was bei einem Einschlag nicht sehr gefährlich gewesen wäre.

Im Februar 2013 schlug ein Meteor mit einer Grösse von 20 Metern im russischen Ural ein. Der Meteor von Tscheljabinsk war ebenfalls aus Richtung Sonne gekommen. Er explodierte zwar in der Erdatmosphäre, brachte aber zahlreiche Fenster zum Bersten. 1500 Menschen wurden durch seinen Einschlag verletzt.

Meteore in Zukunft wegschubsen

Um solche Ereignisse in Zukunft zu vermeiden, beobachtet die US-Raumfahrtorganisation Nasa 90 Prozent der grösseren Asteroiden. Sie arbeitet zurzeit an einem neuen Weltraumteleskop, damit auch solche aus Sonnenrichtung erkennt werden können. Zudem plant die Organisation zusammen mit der Esa die sogenannte «AIDA»-Mission. Gefährliche Asteroiden sollen in Zukunft mit zwei Raumsonden aus ihrer Flugbahn befördert und anschliessend untersucht werden.

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