2024 wurden pro Minute 18 Fussballfelder Regenwald zerstört
Im letzten Jahr wurden 6,7 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört. Dies ergibt laut einer Studie den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2024 wurde jede Minute eine Fläche von 18 Fussballfeldern Regenwald zerstört.
- Im Vergleich zu 2023 ist es laut einer Studie ein Anstieg um 80 Prozent.
- Damit hat die Zerstörung tropischer Urwälder einen neuen Höchststand erreicht.
Die Zerstörung tropischer Urwälder hat laut einer Studie im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten erreicht. Insgesamt wurden 2024 6,7 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört. Das entspricht der Grösse Panamas.
Dies sei der höchste Stand seit dem Beginn der Erhebung entsprechender Daten im Jahr 2002, hiess es am Mittwoch. Berechnet haben die Fläche die Forschungsorganisation World Resources Institute (WRI) und die University of Maryland.
Sie werteten für die Untersuchung aktuelle Daten der Plattform Global Forest Watch aus, die Informationen zur Zerstörung tropischer Urwälder sammelt.
Demnach wurde vergangenes Jahr pro Minute eine Fläche von der Grösse von 18 Fussballfeldern zerstört. Im Vergleich zu 2023 sei dies ein Anstieg um 80 Prozent.
Rekordtemperaturen auf Klimawandel zurückzuführen
Als Ursache für den Höchstwert nannte das WRI durch die Erderwärmung zunehmende Brände und erneute Verschlechterung der Lage in Brasilien. Im brasilianischen Amazonas-Gebiet erreichte die Urwald-Zerstörung demnach den höchsten Wert seit 2016.
Die vom WRI ausgewerteten Daten weichen dabei deutlich von dem brasilianischen Waldmonitor MapBiomas ab. Dieser hatte am vergangenen Donnerstag von einem Rückgang der Entwaldung im vergangenen Jahr gesprochen.
2024 war weltweit das heisseste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wissenschaftler führen die Rekordtemperaturen auf den fortschreitenden Klimawandel zurück. Er wird insbesondere durch die weiterhin massive Nutzung fossiler Energieträger verursacht, sowie auf das Klimaphänomen El Niño.
Der Schutz der Wälder als wichtige Speicher des Treibhausgases CO₂ gehört zu den Prioritäten der brasilianischen Präsidentschaft. Dies bei der diesjährigen UN-Klimakonferenz (COP30), die im November in der Amazonas-Metropole Belém stattfindet.