Zwei ehemalige Kommandeure der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) werden in der nächsten Woche vom Sondergericht in Den Haag befragt.
UÇK
Die UÇK kämpfte zwischen 1998 und 1999 für die Unabhängigkeit des Kosovos von Serbien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei ehemalige Führer der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) sind nach Den Haag gereist.
  • Sie werden nächste Woche durch das Sondergericht befragt.

Zwei ehemalige Kommandeure der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) sind heute Sonntag nach Den Haag gereist, um einer Vorladung des Sondergerichts des Kosovos zu folgen. Rustem Mustafa, genannt «Remi», werde am kommenden Montag, Sami Lushtaku, am kommenden Mittwoch im Tribunal befragt, berichtete der kosovarische Fernsehsender RTK 2 unter Berufung auf die Rechtsanwälte der beiden.

Mustafa hatte die UCK in der Region Podujevo kommandiert, Lushtaku war damals Mitglied der sogenannten Drenica-Zelle der UCK. Ein Gericht in Pristina hatte Mustafa 2013 zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe wegen der Misshandlung und Folterung von Gefangenen während des Kosovo-Konflikts verurteilt.

Sechs weitere Vorladungen

Das Sondergericht mit Sitz in Den Haag wurde 2015 eingerichtet, um mutmassliche Verbrechen der UCK während und nach dem bewaffneten Aufstand gegen Serbien strafrechtlich zu verfolgen. Der Krieg um die Unabhängigkeit dauerte von 1998 bis 1999. Zuvor hatte das mehrheitlich von Albanern bewohnte Kosovo zu Serbien gehört. Belgrad hat die Eigenstaatlichkeit seiner ehemaligen Süd-Provinz bis heute nicht anerkannt. 

Mustafa und Lushtaku sind die ersten Ex-UCK-Kämpfer, die das Tribunal vorgeladen hat. Nach kosovarischen Medienberichten sollen sechs weitere Ex-Guerillas, unter ihnen eine Frau, Vorladungen vom Sondergericht erhalten haben.

 

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