Zu teuer: Italiener wenden sich zunehmend von eigenen Stränden ab
Italiens Strände verlieren an Beliebtheit. Die hohen Preise der privaten Strände stossen auf wachsenden Widerstand der Einheimischen.

Das Wichtigste in Kürze
- Italiens private Strandresorts verzeichnen diesen Sommer weniger Besucher.
- Viele Familien können sich Liegestuhl- und Sonnenschirmmieten nicht mehr leisten.
- Parallel erleben die Berge, besonders die Dolomiten, einen starken Besucherzuwachs.
Italiener ziehen sich diesen Sommer vermehrt von den eigenen Stränden zurück. Private Strandresorts verzeichnen einen Rückgang von bis zu 25 Prozent im Vergleich zu 2024, wie «The Guardian» berichtet.
Das Mieten von Liegestühlen, Sonnenschirmen und Kabinen ist eine feste Sommertradition. Doch die Kosten dafür sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was viele Familien belastet.
Kosten als Hauptgrund für Rückgang
Fabrizio Licordari vom Verband Assobalneari Italia macht die hohen Lebenshaltungskosten für den Besucherrückgang verantwortlich. Viele Haushalte reduzieren Ausgaben für Freizeit und Urlaub drastisch.
Die Preise für Liegestühle sind im Schnitt 17 Prozent teurer als vor vier Jahren. An Stränden in Latium kostet allein die Miete von zwei Liegestühlen und einem Sonnenschirm oft über 28 Franken täglich.

Prominente wie Schauspieler Alessandro Gassmann kritisieren die übertriebenen Preise öffentlich. Er fordert eine Senkung, damit mehr Italiener ihre Strände wieder besuchen, wie «The Guardian» berichtet.
Kontroverse um Preissteigerungen und Service
Maurizio Rustignoli vom Strandresortverband Fiba weist hohe Preiserhöhungen als irreführend zurück. Er betont, dass die Kunden Sicherheitsdienste und Rettungsschwimmer als Gegenwert erhielten.
Die Verbraucherschutzorganisation Codacons sieht die Strandkosten hingegen als finanzielle Belastung für viele Menschen. Sie bezweifelt die soziale Verträglichkeit der Preisgestaltung.

Während die Strände weniger frequentiert sind, erleben die italienischen Berge steigende Besucherzahlen. Besonders die Dolomiten verzeichnen einen starken Anstieg.
Viele Urlauber fliehen vor der Hitze. Sie suchen kühlere Regionen und meiden dadurch die teuren Küstenabschnitte.