Bundeswissenschaftsministerin Anja Karliczek (CDU) hat zehn Hochschulen und den Verbund aus den Berliner Universitäten zu Exzellenz-Universitäten gekürt.
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Die Humboldt-Universität in Berlin - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Jährlich 148 Millionen Euro Förderung von Bund und Ländern für Gewinner.
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Für die Gewinner des Verfahrens stehen jährlich insgesamt 148 Millionen Euro zur Verfügung, von denen der Bund drei Viertel trägt. «Wir können in den kommenden Jahren herausragende Forschungsergebnisse erwarten», sagte Karliczek am Freitag in Bonn nach der Sitzung der Exzellenzkommission.

Gefördert werde unter anderem der Berliner Verbund aus Humboldt-Universität, Technischer Universität, Freier Universität und der Universitätsmedizin Charité, sagte Karliczek.

Den neuen Exzellenzstatus erhalten ausserdem die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die TU Dresden, die Universität Hamburg, die Universität Heidelberg, das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Konstanz, die Eberhard Karls Universität Tübingen, die Ludwig-Maximilians-Universität München sowie die dortige TU. Insgesamt hatten sich 17 Unis und zwei Universitätsverbände beworben.

Die Entscheidung über die Sieger war den Angaben zufolge einstimmig. Der Exzellenzkommission gehören neben Karliczek auch die zuständigen Landesminister sowie internationale Experten an.

Berlins Bürgermeister und Forschungssenator Michael Müller (SPD) gratulierte dem Verbund Berlin University Alliance. «Berlin rockt als Team», freute er sich. Für die Umsetzung der Strategie kann die Fördersumme in Berlin insgesamt bis zu 196 Millionen Euro betragen.

Auch die ausgezeichneten Universitäten zeigten sich erfreut. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Uni Konstanz, sprach von einem «historischen Tag». Ihre Uni ist nach ihren Angaben eine von sechs Universitäten, die seit 2007 durchgängig Exzellenzstatus haben. Die Uni Hamburg freute sich dagegen darüber, «zum ersten Mal in ihrer Geschichte» nun auch «amtlich» Spitzenklasse zu sein.

An dem Programm gab es aber auch Kritik. Die Linken-Hochschulpolitikerin Nicole Gohlke kritisierte die Entscheidung vom Freitag als «weiteren Schritt zur Zweiteilung der deutschen Hochschullandschaft». Die Bundestagsabgeordnete bemängelte, dass weder die Beschäftigungsbedingungen der Lehrbeauftragten noch die Qualität der Betreuung der Studenten in die Strategie eingegangen seien.

Der FDP-Bildungssprecher Thomas Sattelberger kritisierte zudem «das Problem des abhängten Ostens», da die TU Dresden als einzige ostdeutsche Universität als Sieger aus dem Wettbewerb hervorging. «Wir müssen dringend in den Forschungs- und Innovationsaufbruch Ost investieren», mahnte der Bundestagsabgeordnete.

Die Exzellenzstrategie ist das Nachfolgeprogramm für die auslaufende sogenannte Exzellenzinitiative. Gefördert werden im Rahmen des neuen Programms bereits sogenannte Exzellenzcluster, projektbezogene konkrete Forschungsfelder an Universitäten. Dafür sind 385 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen. Im September 2018 wurden 57 Cluster ausgewählt, die seit Januar gefördert werden.

Diese Entscheidung bildete die Grundlage für die Auswahl der Spitzenuniversitäten. Antragsberechtigt waren nämlich nur Universitäten, die über mindestens zwei Cluster verfügen. Bewarben sich Universitäten zusammen im Verbund, mussten es sogar drei sein. Anders als bisher soll die Förderung der Universitäten dauerhaft erfolgen, mindestens für sieben Jahre.

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