170, 126, 121 oder doch 117? Über die offizielle Anzahl Passagiere an Bord des Ryanair-Flugs, der in Belarus landen musste, herrscht grosse Uneinigkeit.
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Eine Maschine der Ryanair. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Flug von Roman Protassewitsch wurde in Belarus zur Landung gezwungen.
  • Über die offizielle Anzahl Passagiere an Bord wird geschwiegen.

Im Fall des in Belarus festgenommenen Bloggers Roman Protassewitsch gibt es zahlreiche Fragen - und auch ein Zahlen-Rätsel. So ist noch immer offen, wie viele Passagiere tatsächlich an Bord des Ryanair-Flugs FR4978 waren.

Die irische Fluggesellschaft wollte sich dazu nicht äussern. «Aus Sicherheitsgründen können wir derzeit keine weiteren Kommentare abgeben», teilte das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage mit. Verschiedene offizielle Angaben weichen deutlich voneinander ab.

Agenten an Bord?

Bundesaussenminister Heiko Maas sprach am Dienstag von «mehr als 170 Passagieren», was bisherigen Aussagen von EU-Vertretern entspricht. Dagegen zitierte die Nachrichtenagentur BNS am Montag litauische Behörden mit der Information, 126 Reisende seien in Athen eingestiegen, aber nur 121 in der litauischen Hauptstadt Vilnius angekommen.

Archivfoto von Protasewitsch aus dem Jahr 2012
Archivfoto von Protasewitsch aus dem Jahr 2012 - AFP/Archiv

Der gut vernetzte irische Journalist Tony Connelly schliesslich berichtete am Montag unter Berufung auf die europäische Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol, es seien 117 Passagiere an Bord gewesen, 5 hätten die Reise nicht fortgesetzt. Es gilt als erwiesen, dass ausser Protassewitsch und seiner Freundin noch drei weitere Passagiere nach der erzwungenen Landung in Minsk nicht nach Litauen weiterflogen.

Ob es sich bei den drei übrigen Passagieren um Agenten des russischen oder belarussischen Geheimdiensts handelte, wie unter anderem Ryanair-Chef Michael O'Leary sagte, ist aber noch unklar. Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, ausser Protassewitschs Freundin seien keine Russen in Minsk ausgestiegen. Es habe sich um Bürger von Belarus und Griechenland gehandelt.

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